Ein Hauch italienischer Schick
Staatstheater reizt mit reichhaltigen Verzierungen
Schwerin • Noch sind die Ränge des Theaters verlassen. Der Blick durch die imposanten Säle bleibt versperrt. Doch wer am Staatstheater vorbeikommt, kann auch von außen viel entdecken und einen Blick in längst vergangenen Zeiten wagen: In das Jahr 1886, als der Herzog Mecklenburg regierte und viel Geld in den Aufbau des Theaters steckte.
Das ursprüngliche Gebäude war vollkommen ausgebrannt. Vier Jahre lang führten die Schauspieler ihre Stücke in einem einfachen Holzgebäude vor dem Bahnhof auf. Dann hatte der Hofbaumeister Georg Daniel seinen großen Auftritt. Er hatte bereits viele Bauten für den mecklenburgischen Landesfürsten errichtet. Vor allem das reich verzierte Herrenhaus in Bernstorf weist viele Ähnlichkeiten mit dem Schweriner Staatstheater auf.
Beide Gebäude sind vom damals angesagten italienischen Stil inspiriert, mit großen Rundbögen und Verzierungen. Lässt der Besucher den Blick an der Fassade hochwandern, kann er über dem Portal geflügelte Markuslöwen entdecken. Das Theater war aber nicht nur schön anzuschauen, sondern auch eines der modernsten Bauten seiner Zeit. In den vier Türmen war nun Löschwasser. Sogar elektrisches Licht gab es – damals nicht selbstverständlich. Bis es wieder erstrahlt, lohnt sich der Blick von außen allemal.
rl