Ein Fest für die Sinne

Kräuter auf dem Balkon

Die Suppe schmeckt fad und die Soße nach nichts? Eine Handvoll frisch geschnittener Petersilie hinein, schon entfalten sich Duft und Geschmack. Etwas Minze ins Glas, dann schmeckt das Wasser noch erfrischender. Pizza mit Oregano und Tomate-Mozzarella mit Basilikum – auch mediterrane Kräuter sind aus der Küche kaum noch wegzudenken. Zudem kann man mit Kräutern aromatische Tees kochen.

Frisches Grün auf dem Balkon

Kräuter verfeinern jedes Gericht – vor allem, wenn sie frisch geerntet werden. Der kürzeste Weg führt auf den Balkon. Hier sehen Rosmarin, Salbei, Basilikum und Co. gut aus, schmecken lecker, sind deutlich günstiger als die Sträußchen aus dem Supermarkt und ziehen zudem Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Damit leisten sie auch einen Beitrag zur biologischen Vielfalt in der Stadt. Getrocknet oder eingefroren kann man die Kräuter das ganze Jahr über verwenden.

Schon mit zwei Balkonkästen kann man eine schöne Auswahl an Kräutern haben. „Das geht auch prima mit wenig Platz“, sagt Jana Kaminski, Pressesprecherin von Vonovia, Deutschlands führender Wohnungsgesellschaft. „Bei sehr kleinen und nahe beieinanderliegenden Balkons kann man sich auch gut mit dem Nachbarn absprechen und sich die Ernte verschiedener Sorten teilen.“

Um bald eine üppige aromatische Vielfalt auf dem Balkon grünen und blühen zu sehen, sollte man bei seiner Planung Größe und Lage des Balkons bedenken. So sind Kräuter mit mediterraner Herkunft wie Majoran, Thymian, Rosmarin oder Koriander viel Sonne und Wärme gewöhnt, brauchen aber wenig Wasser und Nährstoffe. Hier eignet sich ein nach Süden ausgerichteter Balkon besser als ein nach Norden ausgerichteter. Auch andere beliebte Küchenkräuter wie Schnittlauch und Petersilie gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Orten.

Waldkräuter wie die Minze wiederum mögen es weniger hell, brauchen aber viel Wasser. Übrigens: Es gibt unzählig viele Arten von Minze. Ob Apfelminze, Schokominze oder Zitronenminze, Marokkanische oder Türkische – da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Trocknen, einfrieren, konservieren

Man kann die Kräuter komplett selbst säen oder – das ist einfacher – als Jungpflanzen kaufen. Doch Vorsicht: Der im Gewächshaus hochgezogene Basilikum verträgt vielleicht die pralle Sonne nicht sofort, sondern muss sich erst daran gewöhnen.

Hat man geeignete Kräuter für seinen Balkon ausgesucht, stellt sich die nächste Frage: Topf, Kübel oder Balkonkasten? Wo man die Pflanzen am besten zieht, ist eine Platz- und Geschmacksfrage. In Kästen pflanzt man Kräuter, die ähnliche Bedürfnisse haben, am besten zusammen. Ausnahmen sind stark wuchernde Pflanzen wie Liebstöckel – auch als Maggikraut bekannt –, Minze oder Estragon. Diese brauchen mehr Platz. Idealerweise verwendet man Töpfe oder Kästen mit Draina- geloch im Boden, damit sich das Wasser auch bei häufigem Gießen nicht staut.

Wie aber gelangt die duftende Pracht vom Balkon in die Küche? Bei den meisten Kräutern werden die Blätter geerntet. Einfach ein paar Stängel abschneiden, zusammenbinden und kopfüber zum Trocknen aufhängen. Aber vor der Blüte, sonst sind sie weniger aromatisch. Und wichtig: Die abgeschnittenen Kräuter nicht mehr waschen, sonst können sie schimmeln.

Kräuter wie Schnittlauch, Dill, Kerbel oder Petersilie lassen sich nicht gut trocknen, sie sollte man klein hacken und in kleinen Portionen einfrieren – zum Beispiel im Eiswürfelbehälter mit etwas Wasser. Eine leckere Variante ist auch die Konservierung in Öl oder Essig. All diese Möglichkeiten gibt es für Basilikum übrigens nicht, der schmeckt am besten frisch.

„Gerade in der Stadt ist so ein kleiner ‚Kräutergarten‘ auf dem Balkon ein schöner Luxus“, sagt Kaminski. „Neben der üblichen nachbarschaftlichen Rücksichtnahme, etwa beim Gießen, ist die Anpflanzung ganz unproblematisch.“