Ehemalige Deponie wird zur Oase

WAG: Sanierungsarbeiten am Finkenkamp gehen voran

Neumühle • Die Sanierung der Deponie Finkenkamp geht in die finale Phase. Mit dem Einbau der Wasserhaushaltsschicht erhalten die umgelagerten Bodenabfallstoffe eine naürliche Abdeckung, die anschließend bepflanzt wird. Im Herbst soll das Vorhaben abgeschlossen werden.

Um das Eindringen von Niederschlägen zu verhindern, können Deponiekörper mit Folie oder geotextilen Verbundstoffen (Bentonitmatten) abgedichtet werden. „Gemeinsam mit Fachplaner und Bauherr haben wir uns für eine dritte Variante entschieden: das Aufbringen einer Wasserhaushaltsschicht“, erklärt Christian Friederich. Nach dem Vorbild eines seit Jahrhunderten natürlich gewachsenen Bodens nimmt eine 1,60 Meter starke Erdschicht, auf die weitere 40 Zentimeter Oberboden für die anschließende Begrünung aufgetragen werden, die Niederschläge auf. „Das funktioniert nach bodenphysikalischen Eigenschaften so wie bei einem Schwamm. Dieser speichert das Wasser und versorgt die Vegetation“, so der Projektbetreuer der WAG. Das Verfahren ist im Deponiebau anerkannt und fand bereits in Stralendorf Anwendung. Durch das Anpflanzen von Gehölzen und die Ansaat von Rasen wird gleichzeitig die wertvolle Abdeckschicht gegen Umwelteinflüsse wie Erosion geschützt. Optimalerweise soll die zwei Meter mächtige Abdeckung Jahrzehnte lang den Deponiekörper vor dem Eindringen von Niederschlägen bewahren. Kommt es zu extremen Regengüssen, dann fließen Niederschläge, die nicht aufgenommen werden können, über eine Randmulde in Verdunstungsbecken. Bevor die mächtige Schicht aufgebracht wird, erfolgt die Herstellung eines Probefeldes. Dieses wird in drei Instanzen geprüft. Erst dann beginnen die eigentlichen Arbeiten für die Wasserhaushaltsschicht.
„Auch diese werden regelmäßig und akribisch überwacht“, sagt Christian Friederich mit Blick auf die strengen Kriterien der Qualitätssicherung. Zusätzlich erfolgt der Einbau eines Lysimeters, das künftig die Funktionalität prüft. Drei Jahre lang wird die neue grüne Oase geschützt. Dann dürfen die Schweriner sie in Besitz nehmen.