Editorial Februar 2019: Ulrich Bartsch

Werkleiter Zentrales Gebäudemanagement

Liebe Leserinnen und Leser,

neulich aß ich in der Weststadt zu Mittag und beobachtete, wie Bauarbeiter schwere Eisenplatten wieder aufnahmen und aufluden. Diese hatten dazu gedient, Gehwege und Grünflächen vor Schäden durch Schwerlasttransporter zu schützen. Denn für den Bau der neuen Regionalschule in Modulbauweise ­waren in der recht kurzen Zeit von drei Wochen 92 Schwertransporte nachts angefahren und die ­Module wurden dann tagsüber montiert. Das war eine logistische Meisterleistung und ist fast schneller ­geschehen, als mancher es mitbekommen konnte.
In unserer Stadt wird im privaten wie im öffentlichen Sektor so schnell und so viel gebaut wie schon lange nicht mehr. Wir haben Bauboom-Zeiten. Die Landeshauptstadt und das ZGM investieren in den Jahren 2018 bis 2021 mehr als 100 Millionen Euro vornehmlich in den Bau von Kinder- und Schuleinrichtungen. Das ist ungewöhnlich viel und erst recht innerhalb eines solch kurzen Zeitraums. Das liegt vor allem daran, dass Fördermittel von Land und Bund zeitlich eng gebunden gewährt werden und natürlich besteht auch ein dringender Bedarf für diese Baumaßnahmen. Die fehlende Möglichkeit zur zeitlichen Streckung der Baumaßnahmen hat Folgen. Zum einen sind Baubetriebe und Planer zurzeit mehr als ausgelastet. Und wenn die Nachfrage nach Bauleistungen höher ist als das Angebot, steigen die Preise. Wir müssen gegenwärtig mit deutlichen und steten Baukostensteigerungen leben. Zum anderen fehlen Fachkräfte in den Baubetrieben. Laut Bauschadensbericht 2018 des Bauherren Schutzbund e.V. nahmen die Bauschäden deutschlandweit zwischen 2009 bis 2016 um 89 Prozent zu. Denn Fachkräftemangel und hohe Belastung bedingen eine deutlich gesteigerte Fehleranfälligkeit bei Planung und Bauausführung.
Dem versucht das ZGM durch eine gesteigerte Bauüberwachung zu begegnen. Die damit betrauten ­Kolleginnen und Kollegen sind angesichts der Fülle der Baumaßnahmen massiv gefordert und leisten ihre Arbeit trotzdem gerne. Denn letztendlich macht es Spaß und ist schön, dazu beizutragen, den Kindern unserer Stadt in den neuen und sanierten Schulen, Kindergärten und Horten moderne, zeitgemäße und schöne Aufenthalts- und Lernbedingungen zu schaffen.

Herzlichst, Ihr
Ulrich Bartsch