Die Rettung für den Schweriner Fernsehturm?
Bund fördert das geschlossene Ausflugsziel als national bedeutsames Denkmal
Schwerin • Nach dem erfolgreichen „Mitmach-Museum“ im Oktober sind heute die Weichen für eine Bundesförderung des Schweriner Fernsehturms gestellt worden, um die dauerhafte Wiedereröffnung des Denkmals als touristisches Ausflugsziel zu ermöglichen. „Ich stehe mit dem Bundestagsabgeordneten Frank Junge seit längerem in Kontakt, um für dieses wichtige Schweriner Wahrzeichen Fördergelder beim Bund einzuwerben. Heute hat der Haushaltsausschuss des Bundestages eine Förderung im Höhe von 500.000 € aus dem Kulturetat bestätigt“, freut sich Oberbürgermeister Rico Badenschier.
Die Mittel stammen aus einem Programm, mit dem sich der Bund an der Sanierung von national bedeutsamen Denkmälern in ganz Deutschland beteiligt. Eine kommunale Förderung in gleicher Höhe wird derzeit in den Gremien der Stadtvertretung beraten.
„Da wegen der Vielzahl der eingereichten bundesweiten Bewerbungen nur ein Teil der Anträge positiv beschieden werden konnte, bin ich sehr froh und glücklich darüber, dass eine Förderung durch den Bund nun bereit steht“, teilte der Bundestagsabgeordnete Frank Junge mit. „Vor allem freue ich mich aber für die Stadt, da der Fernsehturm nicht nur ein besonderes Wahrzeichen für Schwerin darstellt, sondern sich nach einer Instandsetzung vielfältige Nutzungsmöglichkeiten in den Bereichen Gastronomie, Kunst, Kultur oder als Stadtteiltreff etc. anbieten würden, die sich positiv auf die Lebensqualität im Stadtteil und darüber hinaus auswirken.“
Die Förderung soll der Deutschen Funkturm GmbH als Eigentümerin des 136 Meter hohen Turms für eine energetische Sanierung und Instandsetzung zur Verfügung gestellt werden. Die Funkturm-Gesellschaft bemüht sich seit Ende 2017 erfolglos, einen Pächter für den öffentlichen Bereich des Schweriner Turms zu finden, der seither für die Öffentlichkeit geschlossen war. Mit dem Geld für die Sanierung können die Fenster und der Fahrstuhl ausgetauscht, die Dämmung für Decken und Wände erneuert und eine Neuinstallation der Trinkwasser und Sanitäranlagen vorgenommen werden. Auch die Klima- und Lüftungsanlage sollen ausgetauscht werden. „Der Fernsehturm ist ein wichtiges Wahrzeichen unserer Stadt und gehört zu den Orten in Schwerin, die man als Besucher gesehen haben muss. Es ist ein Erlebnis, die von der Natur privilegierte Landeshauptstadt aus dieser Perspektive zu betrachten. Die Wiedereröffnung des Fernsehturms ist für die Schwerinerinnen und Schweriner und auch für mich eine Herzensangelegenheit.“
Der Schweriner Fernsehturm wurde am 1. Juli 1964 seiner Bestimmung übergeben. Seine Gesamthöhe beträgt 136 Meter. Damit ist er höher als der neugotische Westturm des Schweriner Doms, der der höchste Kirchenturm Ostdeutschlands ist. Die Aussichtsplattform liegt bei 97,5 Metern, das Restaurant in 100,8 Metern Höhe.
LHS