Diakonie: Heilerzieher im Erfahrungsaustausch

Neuerungen und Veränderungen in der heilpädagogischen Förderung für das Kind

Schwerin • „Herzliche und kompetente Unterstützung für Kind und Eltern“ lautet das formulierte Ziel der Heilerzieher und Heilerziehungspfleger, die in Kindertagesstätten des Diakoniewerks Neues Ufer tätig sind. Plätze zu heilpädagogischer Förderung von Kindern im Alter von drei bis sieben Jahren gibt es vor allem im Kindergarten für ALLE, den Kindertagesstätten Benjamin Blümchen, Miteinander, Moorgeister, dem Sprachheilkindergarten, der Pädagogischen Frühförderung und dem Montessori-Kinderhaus. Letzteres ist mit 16 integrativen Plätzen die größte integrative Kita Schwerins.

Die Fachkräfte treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch und um aktuell anstehende Themen und Fragestellungen zu beraten. Beim letzten Treffen Anfang Juni berieten die Teilnehmer unter anderem gesetzliche Neuerungen bei der Budgetierung des zuständigen Sozialamts als Kostenträger für erbrachte Leistungen. Die sich daraus ergebenden Änderungen bei der Antragstellung sind wichtig für die Eltern, die sich um eine Förderung ihres Kindes bemühen. „Der fachliche Austausch ist nicht nur wichtig für eine gute Zusammenarbeit“, sagt Franziska Bölkow, Heilerziehungspflegerin im Montessori-Kinderhaus, „wichtig ist vor allem auch, Erfahrungen miteinander zu teilen, um möglichst kurze Verfahrenswege einhalten zu können. So können wir Kinder und Eltern am besten unterstützen.“ Ein zentraler Baustein der heilpädagogischen Förderung ist der Entwicklungsbericht. In ihm dokumentieren Heilerzieher – beziehungsweise Heilerziehungspfleger, wie die Berufsbezeichnung seit einigen Jahren lautet – die Entwicklung des Kindes mit einer sich gegebenenfalls anschließenden Empfehlung für eine Förderung. Franziska ­Bölkow: „Am Anfang findet ein ausführliches Entwicklungsgespräch mit den Eltern statt. Sie kennen ihr Kind am besten und schildern uns, was ihnen an der Entwicklung ihres Kindes aufgefallen ist.“ Wie dies fachlich einzuschätzen ist, kann nur gemeinsam mit dem zuständigen Kinderarzt und den Fachärzten beim Kinderzentrum Mecklenburg geklärt werden. Alle Ergebnisse werden in einer Entwicklungsdokumentation und dem abschließenden Entwicklungsbericht festgehalten. „Dieser muss sorgsam erstellt und aussagekräftig sein, damit das Sozialamt, bei dem eine Förderleistung beantragt wird, eine gute Entscheidungsgrundlage hat. Zurzeit werden unterschiedliche Entwicklungsdokument­ationen diskutiert. Bei unserem Treffen haben wir uns zu diesen und den sich ergebenden Möglichkeiten ausgetauscht – um Kind und Eltern immer herzlich und kompetent unterstützen zu können“, so Franziska Bölkow.

Text: Anna Karsten