Der Selbstanbauer
Kleingärten bieten reiche Ernte und Ausgleich zum Alltag
Schwerin • In der Großstadt wohnen und trotzdem selbst angebautes Obst und Gemüse ernten und sich im Grünen vom Alltagsstress erholen – ein Kleingarten macht genau das möglich. Immer mehr Schweriner stellen fest, dass so eine Gartenparzelle längst nicht mehr „spießig” ist und suchen nach ihrem eigenen grünen Reich.
„Die Nachfrage nach Gärten ist in der letzten Zeit stark gestiegen. Vor allem junge Familien mit Kindern fragen häufiger nach. Sie haben gemerkt, dass das Gemüse aus dem Supermarkt einfach nicht mehr so schmeckt, wie das Einheimische, und wollen ins Grüne”, so Wolfram Görs, Vorsitzender des Schweriner Verbands der Gartenfreunde.
Auch im Ostorfer Gartenverein von Andreas Radke gibt es inzwischen eine Warteliste. Der 54-Jährige weiß auch genau wieso: „Zum einen ist man hier mitten in der Stadt und erreicht seinen Garten mit allen Verkehrsmitteln, gleichzeitig hat man aber auch viel Natur und die Nähe zum Ostorfer See”, erklärt er. Seinen Garten hat er bereits Mitte der 80er-Jahre übernommen und ihn seitdem in sein ganz persönliches Paradies verwandelt. Auf 600 Quadratmetern finden sich hier ein Zier- und ein Nutzgartenbereich, zwei Teiche, die durch einen Wasserlauf verbunden sind, ein Wildbienenkasten und ein Weg, der einmal durch den gesamten Garten führt. Das verwinkelte Refugium ist gut strukturiert, denn Andreas Radke ist nicht nur Gartenvereins-Vorsitzender sondern auch vom Fach. „Ich bin von Beruf Gärtner”, erzählt er. Mit Rat und Tat steht er deshalb gerne den Gartennachbarn zur Seite, denn im Verein gibt es auch ein echtes Gemeinschaftsgefühl. Für Andreas Radke und seine Frau gibt es nichts Schöneres, als nach einem anstrengenden Arbeitstag in den Garten zu kommen, sich ins Grüne zu setzen und einfach einen Augenblick zu entspannen, bevor die Arbeit an den eigenen Beeten beginnt. „Gerade ernten wir Salat und grünen Spargel. Bald sind dann die Erdbeeren, Tomaten, Gurken, Bohnen und Kartoffeln dran. Und so geht es immer weiter.”
nr