Der neue Betreiber ist reif für die Insel

Mueß • Johannes Meyering schüttelt  schelmisch den Schlüssel in seiner Hand (Foto rund). Er hat allen Grund zu lachen. Gerade hat er den Pachtvertrag für Kaninchenwerder unterschrieben. Er ist unbefristet. Und der 59-Jährige mit dem Spitznamen „Urmel“ ist jetzt Inselwirt.

Von Emden über Sansibar und Hamburg nach Schwerin – Urmel ist viel rumgekommen und hat so einiges auf die Beine gestellt. In seiner Geburtsstadt setzte er sich vor neun Jahren zum Beispiel für ein altes Kino ein. „Wir haben in rund sieben Wochen 48 Live-Veranstaltungen organisiert mit etwa 10.000 Besuchern“, plaudert er aus seiner Biografie. Entsprechend groß ist die Neugier darauf, was der Freie Künstler und Musiker aus Kaninchenwerder machen will. Das Konzept steht allerdings noch nicht komplett. „Es gibt so viele Möglichkeiten. Wir nehmen jetzt alle Potentiale auf und entwicklen sie weiter.“ Was unbestimmt klingt, wird aber Hand und Fuß haben, da ist sich Stefan Schlick vom Zentralen Gebäudemanagement (ZGM) sicher. „Urmel hat die Fähigkeit, andere zu begeistern. Er ist ein Visionär und trotzdem Realist. Die Bedingungen auf der Insel sind ja nicht einfach. Darum hat er den Zuschlag unter vier Bewerbern bekommen.“ Das Schöne daran: Der neue Inselwirt ist Teamplayer, er will die Anderen – einen Schäfer, einen Landwirt und eine Behindertenwerkstatt – zukünftig mit einbinden. Während Urmel also vieles im Kopf herumgeht, toben er und sechs befreundete Handwerker aus dem Bühnen- und Fernsehbereich auf der Insel-Baustelle umher. „Sie sanieren nicht nur, sondern machen es eben auch schön.“ Noch in diesem Monat,  spätestens zum Insel- und Strandfest, soll Kaninchenwerder „wachgeküsst“ werden. So nennt Urmel die Wiedereröffnung auf
www.insel-kaninchenwerder.de. Gastronomisch plant der Inselwirt kleine Snacks, Kaffee und Kuchen. „Nichts Hochtrabendes, aber mit einem ernsthaften Anspruch an die Qualität. Es muss sich schon etwas vom Standard abheben.“

BU: Der Inselwirt hat jetzt die Schlüssel und baut nun Außenbereich und Räume des Bauernhauses um, Fotos: maxpress/J. Meyering

Text: Janine Pleger