Chefsache: „Wir erkennen die Gefahr”

Detektoren aus Schwerin bei den olympischen Spielen und auf der ISS

Gartenstadt • Weltweit sorgt die Firma AIRSENSE  für mehr Sicherheit und rettet damit Menschenleben. Ob im Hamburger Hafen Container auf giftige Gase überprüft werden oder in China Feuerwehrleute rechtzeitig Giftstoffe erkennen müssen – die Gefahrstoffdetektoren aus Schwerin kommen überall zum Einsatz.

Die Firma AIRSENSE Analytics GmbH, mit Sitz im Schweriner Technologie- und Gewerbezentrum, stellt im Jahr 200 bis 250 Gefahrstoffdetektoren in Manufakturarbeit her. Die Geräte kommen in der Luftfahrt, beim Militär, der Feuerwehr und bei den Kommunen zum Einsatz. „Wir sorgen weltweit für mehr Sicherheit und ermöglichen, dass Gefahren für Leib und Leben rechtzeitig erkannt werden”, sagt Geschäftsführer und Gesellschafter Wolf Münchmeyer.
Der Dipl. Ingenieur hat 1996 gemeinsam mit seinem Partner Dr. Ing. Andreas Walte das Unternehmen in Schwerin gegründet. „Es waren die guten Bedingungen in Schwerin und das neue TGZ, die uns bewogen haben, von Hamburg hierher in die mecklenburgische Landeshauptstadt zu kommen”, erzählt Wolf Münchmeyer. Die Gesellschafter hatten schon an der TU in Harburg mit Mess-und Sicherheitstechnik zu tun. Und so entstand die Idee, hier in Schwerin ein modernes Unternehmen zu gründen. Inzwischen gibt es eine Tochtergesellschaft in Brasilien und eine in China. 55 Mitarbeiter gehören zu AIRSENSE und erwirtschaften einen Jahresumsatz von sieben Millionen Euro.
Die Gefahrstoffdetektoren sind hochkomplexe Geräte, die chemische und physikalische Prozesse nutzen, um zum Beispiel zu erkennen, ob sich in einem See-Container noch Begasungsmittelrückstände befinden. Mit ihnen prüfen die Mitarbeiter zum Beispiel auch, ob bei Triebwerken an Flugzeugen Öl austritt oder ob in der Umwelt Giftstoffe vorhanden sind. Selbst bei olympischen Spielen waren die Detektoren aus Schwerin schon im Einsatz. Wenn Feuerwehrleute oder andere Einsatzkräfte nicht genau wissen, welche toxischen Gefahrstoffe vor Ort ausgetreten sind, liefern die Detektoren von AIRSENSE in Sekunden eine Vor-Ort Analyse. „Gerade China ist für uns ein sehr bedeutender Markt”, berichtet Wolf Münchmeyer.
Auch bei den Mitarbeitern ist die Firma international aufgestellt. Einige stammen aus Indien, China, Thailand, Brasilien und natürlich aus Deutschland. Auch derzeit werden wieder Mitarbeiter gesucht. Vor allem Techniker oder Elektroniker. „Doch das wichtigste ist die Persönlichkeit und die Weltoffenheit von Männern und Frauen, die für uns arbeiten wollen”, sagt Wolf Münchmeyer. Die beste Gelegenheit, sich mit der Firma vertraut zu machen, ist die Nacht des Wissens, die in diesem Jahr am 19. Oktober zum fünften Mal stattfindet.
Für Schwerin wünschen sich die beiden Gesellschafter dringend eine Universität. Darum unterstützen Sie auch den Förderverein für einen Hochschulstandort in Schwerin. „Nur so werden wir hier auch in Zukunft genügend junge Mitarbeiter finden, die den internationalen Standards entsprechen und offen für Forschung und Entwicklung sind. Wir arbeiten eng mit der Luft- und Raumfahrtindustrie zusammen und Geräte von uns kommen auch in der Raumfahrtstation ISS zum Einsatz. Dazu braucht es kluge Köpfe.“

Text: Norbert Bosse

BU1: Geschäftsführer und Gesellschafter Wolf Münchmeyer
BU2: Mitarbeiter montieren in der Werkstatt die Gefahrstoffdetektoren,  Fotos: maxpress/nb, Airsense