Bellender Rotkreuz-Helfer

Erstes Rettungshunde-Team des DRK Schwerin ist seit dem Frühjahr im Einsatz

Stefanie Marten mit ihren Azubis Carlotta und Nahla
Stefanie Marten mit ihren Azubis Carlotta und Nahla, Foto: Josi Heinecke

Stern-Buchholz • „Such!“, befiehlt Hundeführerin Stefanie Marten und Labradorhündin Kira springt sofort begeistert ins Dickicht. Zehn Minuten später meldet sie sich lautstark. Sie hat die vermisste Person gefunden und „verbellt“ den Fund, bis Frauchen und der Suchgruppenhelfer bei ihr sind.

Es ist nur eine Übung am Waldrand bei Stern-Buchholz. Aber Kiras Belohnung, gute Wurst vom Schlachter, ist echt.
Zweimal wöchentlich trainiert die Rettungshunde-Staffel des DRK Schwerin, die Stefanie Marten initiiert hat. Zuvor war sie bereits als DRK-Sanitäterin ehrenamtlich aktiv.
„Beim ersten Einsatz war ich sehr aufgeregt,“ verrät die erste geprüfte Rettungshundeführerin des DRK Schwerin. Im Gegensatz zu Kira – für sie ist jede Suche ein spannendes Spiel. Fünf Einsätze hatte das Team inzwischen, jedes Mal wurden verwirrte ältere Personen gesucht - und gefunden. Die zentrale Rettungshunde-Einsatzkooperation MV ruft sie zu Einsätzen in ganz Mecklenburg. Auf die Suche machen sie sich zusammen mit anderen Teams. Kira ist Flächensuchhund, daneben gibt es Hunde für die Trümmersuche, Mantrailing oder den Lawineneinsatz. „Kira ist der perfekte Suchhund, denn sie ist sehr motiviert, lernt schnell, hat eine gute Nase und einen großen Spieltrieb“, lobt Stefanie Marten.
Wichtig ist das Vertrauen zwischen Hund und Hundeführer. Schließlich geht es im Einsatz um das Wohl des Gesuchten. Daher ist auch die Prüfung zum Rettungshunde-Team anspruchsvoll. Kira musste Kommandos umsetzen und Vermisste in einem 30.000 Quadratmeter großen Waldstück finden. Stefanie Marten wurde in Funken, Einsatzplanung, Kartografie, Hundekunde und Erster Hilfe an Mensch und Hund geprüft. Zwei bis drei Jahre dauert die gemeinsame Ausbildung, die gerade drei weitere DRK-Teams durchlaufen. Für Stefanie Marten ist das Ehrenamt eine Herzenssache. Zusätzliche Motivation ist die Freude der Hunde bei der Sucharbeit. Und die Bewegung in der Natur ist willkommener Ausgleich zur Arbeit im Finanzministerium. Durch die intensive Zusammenarbeit liest sie Hunde besser. Auch die eigenen. Kira ist nur im Dienst ihr Hund. Ihre Boxer-Hündin Nahla und Magyar Vizsla-Welpe Carlotta, sind noch Azubis und beäugen Frauchens Karriere mit Kira ebenso neugierig wie eifersüchtig.

Die Hundestaffel gehört zur Bereitschaft des DRK. Mitmachen können alle, die gerne mit Hunden arbeiten und helfen, auch ohne eigenen Hund. Die Hunde können mit 16 Wochen die Eignungsprüfung ablegen und sollten zu Beginn der Ausbildung nicht älter als vier Jahre alt sein. Die Ausbildung dauert etwa drei Jahre.

Kurs Erste Hilfe an Hunden (vier Stunden), Anmeldung:
Conny Riedel
E-Mail: ausbildung@drk-sn.de

maxpress/Florian Daniel Maaß