Bald 14 sanierte Wohnungen für Schwerin
Nordstern erneuert im Stadtteil Medewege einen Wohnblock
Medewege • Im August erwarb Nordstern-Inhaber Hendrik Liesberg von der Stadt Schwerin einen maroden Wohnblock in Medewege. Diesen will er bis Mitte 2020 sanieren: 14 Wohnungen sollen entstehen. Vier weitere sind als Neubau auf dem hinter gelagerten Grundstück geplant. Der Clou: Die Stadt plant nun direkt vor dem Gebäude einen sechs Meter breiten und etwa 45 Meter langen Radweg.
Die Fenster vernagelt und in den Dachrinnen wachsen Bäumchen – wohnen tut hier in der Medeweger Hauptstraße 1 und 3 schon lange niemand mehr. Betreten auf eigene Gefahr, hieß es von Seiten der Stadt. Das Haus sei zu marode. Weil die Landeshauptstadt sich außer Stande sah, das Gebäude zu sanieren, schrieb sie es im Frühjahr dieses Jahres zum Verkauf aus.
Die Nordstern Grundstücksgesellschaft gab noch Anfang März ein Angebot ab und erhielt im Juli die schriftliche Zusage. Anfang August wurde der Handel rechtskräftig beurkundet und Nordstern-Inhaber Hendrik Liesberg freute sich. „Wir haben in Schwerin ohnehin zu wenig Wohnraum. Mit der Sanierung des Blocks können wir etwas zur Entlastung der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt beitragen“, sagt er. Der Nordstern-Chef kennt die Umgebung noch aus seiner Jugendzeit und weiß, wie schön es sich in diesem grünen Stadtteil lebt.
Womit er allerdings nicht gerechnet hatte: Die Stadt teilte ihm nur wenige Tage vor dem Kaufvertragsabschluss mit, dass direkt vor dem maroden Wohnblock ein sechs Meter breiter und etwa 45 Meter langer Radweg geplant sei. Sein Grundstück werde deshalb um rund 270 Quadratmeter kleiner sein als es die Stadt ursprünglich ausgeschrieben hatte. Zwar reduziert sich dadurch auch der Kaufpreis, dennoch sei es einfach ein „Geniestreich“, so Hendrik Liesberg und fragt sich, wie der künftige Radweg verlaufen und wohin er führen soll. Denn Beginn und Ende befinden sich an seinem Grundstück. Bislang nutzen Radfahrer den Rad- und Fußweg auf der gegenüberliegenden Straßenseite, um an ihr Ziel zu kommen.
Doch die Nordstern hat ihr Ziel trotz unverhofftem Radwegplan klar vor Augen: Bis Mitte 2020 sollen die zu sanierenden Wohnungen bezugsfertig sein. Den dazu benötigten Bauantrag will Hendrik Liesberg spätestens Anfang Oktober einreichen. Er hofft nun auf eine schnelle und zeitnahe Bearbeitung seiner Anträge.
Juliane Fuchs