AWO: Teenagern Hoffnung geben

Aktive Motivation im Alltag von Jugendlichen

Görries • „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren”, lautet eine Lebensweisheit, die auch auf die Jugendlichen in der Integrativen Sportpädagogischen Wohngruppe (ISp-WG) zutrifft. „Die Hoffnung niemals aufgeben, immer wertgeschätzt und aufs Neue motiviert werden – darauf kommt es unserem Team an. Schließlich arbeiten wir mit Jugendlichen zusammen, denen wir zeigen, wie sie sich selbst und mit unserer Unterstützung aus einer Krisensituation befreien können”, sagt Stefan Cwielong, Leiter der Einrichtung.

Den ganzen Tag stillsitzen, zuhören und sich belehren lassen, ist gerade für Teenager ermüdend. Dinge selbst in die Hand nehmen, etwas anpacken und auch bis zum Ziel durchziehen – das macht Lust auf mehr, auch in allen anderen Lebensbereichen. „Wenn sie richtig motiviert werden und durch Erfolgserlebnisse gestärkt an ihr nächstes Ziel gehen, wirkt sich das deutlich auf ihr eigenes Wohlbefinden und ihr Verhalten aus. Das macht erst sie selbst glücklich und dann auch unser gesamtes Team”, so Stefan Cwielong. Die zehn Kinder und Jugendlichen der Wohngemeinschaft können seit einiger Zeit auch im wahren Leben spüren, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Vier flauschige chinesische Zwergseidenhühner und ein Hahn sorgen auf dem Hof der ISp-WG nun für gute Stimmung. „Das ist etwas ganz Besonderes für die Stadtkinder. Bei den Tieren können sie täglich sehen, dass sie sich gerne streicheln lassen, wenn man gut mit ihnen umgeht und dass sie Eier legen, wenn sie sich wohlfühlen”, erklärt Stefan Cwielong. Es geht also um weit mehr, als das Selbstbewusstsein der Jugendlichen durch sportpädagogische Angebote zu stärken, auch wenn diese immer weiterentwickelt werden.
So gibt es jetzt einen hochprofessionellen Fitnessbereich mit Geräten, die unter Anleitung der Pädagogen benutzt werden können, wenn sich mal so richtig ausgepowert werden muss. Das Konzept der Wohngruppe ist in Deutschland einmalig.

Auf die kleinen Dinge kommt es an

In einer Wohngemeinschaft leben, bedeutet auch: auf Mitbewohner Rücksicht nehmen und an einem Strang ziehen. Das und vieles mehr lernen die Jugendlichen in ihrem neuen Zuhause, das nun ihren Alltag bestimmt. Wenn sie etwas brauchen – sei es auch nur ein kleiner Rat – wissen sie, an wen sie sich immer wenden können. „Und das nutzen die jungen Menschen auch. Sie brauchen jemanden, der ihnen zuhört und dem sie vertrauen können. Genau das bieten wir ihnen hier.”


Stefan Cwielong, Leiter ISp-WG
„Wir erleben den Alltag der jungen Menschen mit. Dafür müssen wir sie immer wieder neu bestärken – egal wie. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, ihnen zu zeigen: Ich nehme dich wahr. Aber ich nehme auch die Probleme wahr.”


hauspost/jb