Ausbildung zum Physiotherapeuten lohnt sich
Entwicklung des Arbeitsmarktes im Gesundheitswesen
Schwerin • In den vergangenen fünf Jahren ist die Nachfrage nach qualifizierten Physiotherapeuten gestiegen. Gleichzeitig bleibt die Zahl der Schüler zurück. Warum sich eine Ausbildung trotzdem lohnt, hat German Ross, Geschäftsführer des Rehazentrums Schwerin, der hauspost beantwortet.
hauspost: Warum gibt es viele freie Stellen?
German Ross: Das ist leider ein allgemeines Problem, denn die Rahmenbedingungen sind nicht allzu optimal. Hauptproblem ist, dass sich die von der Gesellschaft erwartete und zum größten Teil auch geleistete Qualität nicht immer in der Vergütung widerspiegelt.
hauspost: Welche Folgen hat das für die Gesundheitsversorgung?
German Ross: In erster Linie erschwert das natürlich die Gewinnung von Nachwuchs und Fachpersonal. Außerdem ist eine ambulante Versorgung gerade in der freien Niederlassung dann nicht immer fristgerecht möglich. Die Terminplanung für berufstätige Patienten wird schwieriger. Und auch die Realisierung neuer Therapiekonzepte ist ohne zusätzliches Personal eher schwierig.
hauspost: Ist schon eine Lösung in Sicht?
German Ross: Aktuell wurde das Problem bereits von der Politik aufgegriffen: Die Ausbildung wird akademisiert, Stimmen zur Veränderung der Preiskalkulation werden ebenfalls lauter. Deshalb lohnt es sich jetzt trotzdem, eine Ausbildung zu beginnen.
hauspost: Etwa 70 Prozent der Physiotherapeuten, die in Deutschland arbeiten, sind Frauen. Was macht den Beruf für Männer attraktiv?
German Ross: Das Aufgabengebiet ist heute vielseitiger und abwechslungsreicher. Neben verschiedensten Behandlungstechniken kommen hochmoderne, teilweise computerunterstützte Trainingsgeräte zum Einsatz, um den Trainingserfolg für die Patienten noch besser zu unterstützen. Deshalb ist der Beruf des Physiotherapeuten längst nicht nur für Frauen geeignet. Zudem bietet das Berufsbild sehr vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten.
hauspost: Welche Bedingungen erwarten Physiotherapeuten im Rehazentrum?
German Ross: Da wir zwischen Therapie und Terminplanung unterscheiden, kann mit jedem Patienten 30 Minuten lang intensiv gearbeitet werden. Gerne unterstützen und fördern wir Fort- und Weiterbildungen und auch ein interner Wechsel in verschiedene Aufgabenbereiche ist möglich. Dank Investitionen in räumliche Erweiterung und höherer Flexibilität der Schichtplanung können Physio- und Ergotherapeuten den Umfang ihrer Arbeitszeit nach oben oder unten anpassen.
hauspost: Vielen Dank für das Gespräch.
ml