Auf ein Wort

Liebe Leserinnen und Leser,

jeder Neujahrsmorgen riecht wie eine frisch angebrochene Packung Duftkerzen. Dazu liegt der Geruch von Schwarzpulver in der kalten Luft mit einer leichten Note von Zimt und Feuerzangenbowle. Die gegossenen Klumpen aus Blei sehen nicht mehr ganz so symbolisch aus und das Konfetti aus den Knallbonbons mit den Plastikfiguren taugt nur noch zum Zusammenkehren. Das letzte überlebende Wiener-Fleischer-Lange-Würstchen kräuselt sich einsam auf dem Teller zusammen und muss nun wohl als Beigabe für das Rührei herhalten. „Guten Morgen, neues Jahr!
Schön, dass Du da bist!“, möchte man rufen.
Ein Blick auf die Turmuhr der Schelfkirche verrät uns die ersten vergangenen Stunden und Minuten. Ja, sie schlägt noch. Immer zur vollen, zur halben und zur Viertelstunde mit hellem Bimbam. Es klingt fröhlich aus dem frisch geölten Uhrwerk. So zeigt uns die älteste öffentliche Uhr der Stadt die jüngste Zeit an. Beim Spaziergang durch die Schelfe verfängt sich mein Blick in den urigen Eichenästen des knorrigsten Stadtbaumes. Der Legende nach soll er fast 800 Jahre alt sein. Genaues wird man wohl aber erst im Laufe des Jahres 2017 erfahren können, wenn die dünnen Nadeln der Wissenschaft von Herrn Kriedemann die Jahresringe durchgezählt haben. Unser Archivar Rainer Blumenthal ist sogar drauf und dran zu beweisen, dass die Fotografie in Schwerin erfunden wurde und Joachim Witt soll für den Partyhit „Der goldene Reiter“ tatsächlich durch einen Besuch bei uns inspiriert worden sein.
In Schwerin gibt es noch viele Geheimnisse zu entdecken. Das wollen wir auch nach 20 Jahren hauspost aufschreiben. Bleiben Sie gespannt.


Herzlichst, Ihr
Holger Herrmann

Zusätzliche Infos aus der Rekordstadt Schwerin:

Beliebteste Vornamen der letzten sechs Jahre

Bei den Mädchen: Marie, Sophie, Emma und Charlotte, bei den Jungen: Paul, Alexander, Ben und Luca

Höchste Hausnummer
Aufgrund von neuen Nutzern und Teilungen in dem Gewerbegebiet Werkstraße (Schwerin-Süd) wurden Ende 1993 mehr Hausnummern erforderlich. Die Straßenbezeichnung sollte bestehen bleiben und so erfolgte eine neue Nummerierung. Diese endet mit der Nummer 721, die damit die höchste Hausnummer in ganz MV ist.

Sportlicher Weltrekord
Olympiasieger, Weltmeister, DDR-Meister, Weltrekordler: Der Schweriner Jürgen Schult schleuderte den Diskus am 6. Juni 1986 auf 74,08 Meter. Im Neubrandenburger Jahnstadion markierte dieser Wurf eine neue Ära: „Schulles“ Diskus flog mehr als zwei Meter über die damalige Bestleistung. Der Weltrekord hat bis heute Bestand.