Auf ein Wort

Kommentar zum Titelthema Märchen und Sagen

In vielen Wohnzimmern wird in diesen Tagen eine Krippe aufgebaut. Sie ist ganz schlicht, nur ein wenig Stroh bettet das Kind, dessen Geburt in der Heiligen Nacht gefeiert wird. Viel prunkvoller, ja aus purem Gold, soll eine Wiege gefertigt sein, die noch immer tief unter einer alten knorrigen Eiche nahe der Fährstelle bei Raben Steinfeld vermutet wird. In ihr ruhten, der Sage nach, die Kinder des Königs der Unterirdischen. Das Volk dieser kleinen Wesen verfügte über einen Wohlstand, den die Menschen neideten. Daher verschwanden die Unterirdischen ganz plötzlich und wurden bis zum heutigen Tag nicht wieder gesehen.
Es gibt in Schwerin und Umgebung eine Vielzahl an Überlieferungen, die an langen Winterabenden bei einer Tasse Tee und ein paar Plätzchen eine Menge Spannung versprechen. Aufmerksam lauschen Kinder nicht nur den klassischen Märchen, sondern auch unseren regionalen Sagen, auf deren Spuren man sich bei einem (winterlichen) Spaziergang begeben kann. Ob jemand dabei den Lindwurm, das Petermänchen oder einen Unterirdischen ausfindig machen möchte – zu erzählen gibt es nach dem aufregenden Gang durch die vorweihnachtliche Stadt sicher noch viel mehr... In gemütlicher Runde, vielleicht an einer Krippe.

Eine sagenhafte Zeit bis zum Fest wünscht
 
Barbara Arndt