Auf ein Wort

Liebe Leserinnen und Leser,

noch vor einem Jahr hätte ich mir nicht vorstellen können, so bald wieder in meine Heimat zurück zu ziehen. „In Schwerin ist doch nichts los, da fällt mir die Decke auf den Kopf.” In Berlin konnte ich Lebensmittel zu jeder Tageszeit einkaufen, jeden Tag jemand anderes sein, wenn ich gewollt hätte und nachts gab es keine „letzte Bahn“. Doch der Millionenstädte überdrüssig, führte mich das Schicksal wieder nach Schwerin und die Stadt zeigte sich plötzlich von einer ganz anderen Seite. Schon die Wohnungssuche gestaltete sich unkompliziert: kein Anstehen mit 50 anderen Bewerbern, um mal schnell einen Blick auf die Wohnung zu erhaschen. Eine schöne, helle Wohnung im Top-Zustand war schnell gefunden. Mit der Zeit stellte ich auch fest, dass Freundlichkeit und Toleranz unter Nachbarn nicht überall gleich verstanden werden – sowohl im negativen, wie im positiven Sinne. Doch bis heute bereue ich nicht, Schwerin eine Chance gegeben zu haben. Keine ewigen Fahrten mit der U-Bahn, staubige Luft, gehetzte Menschen und überlaufende Cafés. Stattdessen der Charme der Altstadt, im Park entspannen mit Blick auf das Märchenschloss und eine frische Brise um die Schultern. Vor allem jetzt ist Schwerin voller Leben – Biergärten, Open Air-Konzerte und jedes Wochenende eine andere Veranstaltung. Die Stadt hat für jeden etwas zu bieten. Auch wenn die vielen Baustellen zurzeit das Bild trüben, bin ich mir sicher, dass Schwerin zukünftig noch schöner wird.

Herzlichst, Ihre

Marie-Luisa Lembcke