Der Arbeitsmarkt Westmecklenburg im Februar 2017

- 19.389 Arbeitslose, 102 mehr als im Januar 2017 und 1.921 weniger als im Februar 2016

- Arbeitslosenquote weiterhin unter 8 Prozent: 7,9 Prozent

- Arbeitslosenquoten in den Landkreisen: Ludwigslust-Parchim - 7,0 Prozent; Nordwestmeck-lenburg - 8,0 Prozent und Schwerin - 9,8 Prozent



„Üblicherweise erreichen wir im Februar den Höhepunkt der Arbeitslosigkeit im Jah-resverlauf. Wenn es wieder wärmer wird und die März-Zahlen bekanntgeben werden, wird sich die Zahl der Arbeitslosen auch gegenüber dem Vormonat wieder verringern. Dafür spricht, neben der saisonalen Komponente, auch der Zugang an offe-nen Stellen“, erklärt Christian Saar, Vize-Chef der Schweriner Arbeitsagentur.

Insgesamt sind in Westmecklenburg im Februar 2017 19.389 Frauen und Männer als arbeitslos registriert. Das sind 102 mehr als im Januar 2017, aber auch 1.921 weniger als noch vor einem Jahr (21.310). Die Arbeitslosenquote in Westmecklenburg liegt im Februar 2017 bei 7,9 Prozent. (MV: 10,3 Prozent).

„Die aktuellen Daten dokumentieren die insgesamt positive Entwicklung am Westmecklenburger Arbeitsmarkt. Speziell der Februar ist immer ein besonderer Monat. Vor 10 Jahren mussten wir noch eine Arbeitslosenzahl von 41.084 und eine Quote von 16 Prozent bekannt geben. Aktuell hat sich die Zahl der Arbeitslosen mehr als halbiert.“

Entwicklung in der Grundsicherung

Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag in den drei Westmecklenburger Jobcentern im Februar bei 29.515. Gegenüber des Vorjahresmonats ist dies ein Rückgang von 1.553 Personen (- 5,0 Prozent). In der Grundsicherung für Arbeitsuchende waren im Westen Mecklenburgs 11.772 Menschen arbeitslos gemeldet, 2.490 (- 17,5 Prozent) weniger als ein Jahr zuvor.

Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit

Im Februar 2017 sind insgesamt 1.705 Jugendliche unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet. Das sind 2 oder 0,1 Prozent junge Frauen und Männer mehr als im Februar 2016. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt für diesen Personenkreis 9,9 Prozent.

Woche der Ausbildung 2017

Wer heute ausbildet, sichert sich seine Fachkräfte von morgen und bleibt damit langfristig wettbewerbsfähig.

Vom 27. bis 31. März 2017 findet bundesweit die „Woche der Ausbildung“ statt. Im Rahmen dieser Woche, ist auch die Schweriner Arbeitsagentur wieder mit verschiedenen attraktiven Angeboten dabei, um Jugendlichen eine Orientierung für ihre berufliche Zukunft zu bieten. Der Fokus wird auf die Bedeutung der betrieblichen Ausbildung insgesamt - sowohl für Jugendliche und junge Erwachsene, als auch für die Unternehmen gelegt - denn: Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen!

„Unser Ziel ist es, Jugendliche und Ihre Ausbildungsplätze maßgeschneidert zusammenzubringen“, erklärt Agentur-Vize Saar. Der Ausbildungsmarkt in Westmecklenburg hat sich in den letzten Jahren zum „Bewerbermarkt“ entwickelt. „Dennoch bietet der Markt vielen Betrieben ungeahnte Potenziale. Junge Menschen ohne oder mit schwächerem Schulabschluss, Jugendliche mit Migrationshintergrund oder anderen Benachteiligungen bringen oft große Stärken und Talente mit, die beim bloßen Anblick der Schulnoten nicht auffallen. Diese Jugendlichen brauchen eine Chance, sich zu beweisen“, so Saar. Er betont aber auch: „Die Möglichkeit zum Einstieg in die Ausbildung allein reicht nicht, es kommt darauf an, diese Jugendlichen mit maßgeschneiderter Unterstützung bis zum Berufsabschluss zu begleiten und damit auch Abbrüche zu vermeiden. Das Instrument der ‚Assistierten Ausbildung' soll gerade benachteiligte Jugendliche und deren Ausbildungsbetriebe intensiv und kontinuierlich während der gesamten Dauer der Ausbildung helfen und zum Erfolg führen. Ab März stehen im Agenturbezirk Schwerin rund 30 neue Plätze zur Verfügung.“ Mit Blick auf die Arbeitgeber sagte er: „Der Wettbewerb um Fachkräfte wird sich in den kommenden Jahren weiter verstärken. Steuern Sie dagegen und nutzen Sie alle Potenziale! Der Arbeitgeber-Service Westmecklenburg berät Sie dabei gern.“

Hintergrundinformation „Assistierte Ausbildung“

Auszubildende erhalten Hilfen, z.B. in Form von Kriseninterventionen, Alltagshilfen, Sprachförderung, Förderunterricht, Prüfungsvorbereitung. Auch eine ausbildungsvorbereitende Phase kann gefördert werden.

Ausbildungsbetriebe erhalten individuelle Hilfen bei der Verwaltung, Organisation und Durchführung der Ausbildung. Regelmäßige Gespräche mit allen an der Ausbildung Beteiligten dienen dem frühzeitigen Erkennen von möglichen Schwierigkeiten und helfen, frühzeitig Lösungen zu entwickeln. Die Kosten tragen die Agenturen für Arbeit bzw. die Jobcenter. Die Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsverhältnis bleiben unberührt.

Auf einen Blick - Entwicklung in der Landeshauptstadt Schwerin

 

 

 

 

    Feb 17

Veränd. zum VJ in %

    Jan 17

Feb 16

Arbeitslosenquote in %

9,8

- 0,8 p. P.

10,0

10,6

Arbeitslose

4.748

- 7,6

4.837

5.136

darunter SGB III

1.331

6,9

1.341

1.245

darunter SGB II

3.417

- 12,2

3.496

3.891

darunter Jugendliche

530

33,8

521

396

           

 

Gemeldete Stellen

Die Auswahl an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen in Westmecklenburg ist groß. „4.908 offene Stellen haben wir aktuell im Bestand. Im Februar selbst“, so der Agentur-Vize „wurden durch den gemeinsamen Arbeitgeber-Service 1.607 neue Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt entgegengenommen. Das einsetzende Frühjahrsgeschäft wird abhängig von der Entwicklung der Temperaturen in den nächsten Monaten für weitere Belebung sorgen.“ Die offenen Stellenangebote konzentrieren sich in den Bereichen der Zeitarbeit, im Gesundheits- und Sozialwesen, im verarbeitenden Gewerbe, im Bau- und Gastgewerbe sowie im Handel.

Arbeitsmarktpolitik

Um den Unternehmen qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stellen zu können, werden 2017 von den Westmecklenburger Jobcentern und der Arbeitsagentur weiterhin Bildungs- und Qualifizierungsangebote gefördert. „Frauen und Männern, denen not-wendige Qualifikationen fehlen, bieten wir Fortbildungen an“, so Saar. Aktuell werden 1.161 Teilnehmer/innen in beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen für den ersten Arbeitsmarkt fit gemacht.

Ein Schwerpunkt bleibt weiterhin die Fortbildung junger Erwachsener. „Wir müssen alle Kräfte bündeln, um den Menschen eine zweite Chance zu geben, die bisher keinen Berufsabschluss in der Tasche haben. Betriebe suchen für die Erstausbildung natürlich in erster Linie Schulabgänger/innen. Ich möchte sie aber ermutigen, ihren Blickwinkel zu erweitern. Längst nicht alle betrieblichen Ausbildungsstellen können besetzt werden. Hier wollen wir den Unternehmen Alternativen anbieten: Warum also nicht einen unbesetzten Ausbildungsplatz in eine erwachsenengerechte betriebliche Einzelumschulung umwandeln?!“, so Saar abschließend.

Hintergrund

„Zukunftsstarter“: Initiative „Erstausbildung junger Erwachsener“

Junge Heranwachsende zwischen 25 und 35 Jahren sollen auch künftig mit Unterstützung von Arbeitsagentur und Jobcentern noch eine Lehre starten können. Das Förderprogramm der Bundesagentur für Arbeit (BA) und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde zum 1. August 2016 um vier Jahre verlängert. Bis 2020 sollen so bundesweit 120.000 junge Männer und Frauen im Erwachsenenalter noch einen Berufsabschluss erwerben. Im Blick hat die BA vor allem junge Erwachsene mit Familien. Ihnen sollen auch Weiterbildungsmöglichkeiten sowie berufliche Teilqualifizierungen ermöglicht werden, mit denen sie an vorhandene berufliche Kenntnisse anknüpfen können.

Aktuell sind rund 2.000 Arbeitslose im Alter von 25 bis 34 Jahren in Westmecklenburg ohne Ausbildung, betreut werden sie überwiegend in den Jobcentern.