Arbeit mit Behinderung meistern

Menschen mit Handicap bekommen von der AWO Hilfe und Unterstützung im Beruf und bei der Jobsuche

Menschen mit Handicap bekommen von der AWO Hilfe und Unterstützung im Beruf und bei der Jobsuche
Arbeit für behinderte Menschen ist ihre Berufung: Jutta Nehls (v.l.), Josephine Frank, Grit Beltz vom IFD Schwerin, Foto: maxpress

Schwerin • Wenn Menschen im Arbeitsleben nicht zufrieden, sie den Anforderungen im Beruf nicht mehr gewachsen sind oder die Tätigkeit zu schwer wird, wechseln sie den Job. So einfach ist das für Menschen mit Behinderung nicht. Arbeitsplätze, die Frauen und Männer je nach Handicap besetzen können, sind rar und für die Betroffenen allein oft schwer zu finden. Hier hilft der Integrationsfachdienst Schwerin.

Er ist einer von vier Diensten dieser Art im Land. Hier engagieren sich erfahrene Sozialpädagoginnen für Menschen mit seelischer, körperlicher oder geistiger Behinderung, die auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sind. Die Integrationsfachdienste unterstehen dem Integrationsamt des Landesamtes für Gesundheit und Soziales M-V. In Schwerin ist die AWO-Soziale Dienste
gGmbH-Westmecklenburg der Träger des Integrationsfachdienstes – kurz IFD genannt. Jutta Nehls unterstützt zusammen mit ihren beiden Kolleginnen Grit Beltz und Josephine Frank schwerbehinderte beziehungsweise ihnen gleichgestellte Menschen, wenn sie aufgrund ihrer Behinderung Schwierigkeiten am Arbeitsplatz haben.„Wenn sich – zum Beispiel – die Gesundheit des Betroffenen verschlechtert, die Leistungsfähigkeit abfällt und es für den behinderten Mitarbeiter schwerer wird in der Firma mitzuhalten, kommen wir und helfen”, sagt Jutta Nehls. Der zweite Schwerpunkt der Arbeit des IFD ist die Vermittlung in ein neues Arbeitsverhältnis, wenn eine Person ihren Ursprungsberuf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann. „Wir erstellen oder verbessern die Bewerbungsunterlagen, coachen den Bewerber und suchen gemeinsam den passenden Arbeitgeber“, sagt Josephine Frank, die die Arbeitssuchenden individuell berät. Bis zu einem halben Jahr kann die gemeinsame Jobsuche dauern. Den Auftrag dafür erteilt die Deutsche Rentenversicherung oder ein anderer Rehabilitationsträger.
Dritter Schwerpunkt der Arbeit ist die allgemeine Beratung. „Jeder, der Fragen zum Thema Schwerbehinderung und Arbeit hat, kann zu uns kommen“, verspricht Jutta Nehls. Sowohl Betroffene als auch Arbeitgeber bekommen hier Rat und Informationen. Circa 50 Menschen werden pro Jahr bei der Sicherung ihres Arbeitsverhältnisses unterstützt, etwa 25 Männer und Frauen bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Hinzu kommen ungefähr 450 Anfragen zu Fachthemen, wie zum Beispiel der Beantragung des Grades einer Behinderung, der Antragstellung für Fördermittel oder der Realisierung von innerbetrieblichen Umsetzungen. Die Beratung erfolgt in den Büroräumen in der Wismarschen Straße 183-185 in Schwerin, bei Arbeitgebern vor Ort oder in Einzelfällen auch beim Ratsuchenden zu Hause. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit sind die IFD-Mitarbeiterinnen auf fachspezifischen Veranstaltungen mit ihrem Info-Stand vertreten. Auch werden Vorträge zu den Leistungen des IFD in verschiedenen Reha-Kliniken der Region angeboten.

maxpress/Steffen Holz