App schützt Senioren vor Stürzen

AOK Nordost bietet Schulungen zur Prävention an und kooperiert mit dem Startup LINDERA

Schwerin • Gerade bei älteren und oft bereits pflegebedürftigen Menschen besteht die Gefahr, dass sie öfter stürzen. Gründe gibt es viele: So lassen etwa Kraft, Beweglichkeit und Reaktionsvermögen im Alter nach. Menschen ab 65 Jahren stürzen – statistisch gesehen – einmal jährlich. Stürze sind nicht nur schmerzhaft. Außer  Knochenbrüchen können sich auch gravierende Folgeerkrankungen daraus ergeben. Daher bietet die AOK Nordost seit vielen Jahren ihren Versicherten Schulungen zur Sturzprävention an.

Aktuell kooperiert die AOK Nordost als eine der ersten Krankenversicherungen mit dem Startup LINDERA. Das Unternehmen hat eine App entwickelt, die hilft, Stürzen vorzubeugen. Die Anwendung analysiert per Video das Gangbild der Teilnehmer. Daraus leitete sie Präventionsschritte wie zum Beispiel ein gezieltes Balancetraining ab. Die App kommt vor allem in Pflegeeinrichtungen zum Einsatz. „Von Rostock über Berlin bis Wildau sind bereits heute mehr als 30 Einrichtungen dabei“, berichtet Diana Heinrichs, Gründerin des Startups LINDERA. Auch der DRK-Kreisverband Güstrow hat gute Erfahrungen gesammelt. „Das Besondere bei dieser App ist, dass die Senioren, die daran teilnehmen, für dieses Thema visuell sensibilisiert werden.
Neben einem Beratungsgespräch zur Sturzverhütung gibt es auch eine Gangbildanalyse. So werden in der anschließenden Auswertung die eigenen Schwachpunkte viel besser erkannt, sagt Ronald Hinkelmann, Bereichsleitung stationäre Pflege DRK-Kreisverband Güstrow. Die sich daran anschließenden Präventionsmaßnahmen erfahren eine deutlich höhere Akzeptanz.
Das belegen auch die Ergebnisse, die die AOK Nordost mit dem Startup LINDERA während einer siebenmonatigen Testphase  anhand von 330 Mobilitätsanalysen durch die Sturzpräventions-App ermittelt hat. So gaben 83 Prozent der Beteiligten an, dass sie durch den Test und die damit verbundenen Fragen neue Erkenntnisse zum Thema Stürze erhalten haben. 54 Prozent haben nach der Analyse mit Präventionsmaßnahmen wie gezieltem Balancetraining oder dem Erlernen des richtigen Umgangs mit dem Rollator begonnen. Fast alle Teilnehmer – 98 Prozent – stehen für eine Wiederholung der Mobilitätsanalyse bereit.
„Die App kann zu einer Win-win-Situation beitragen: Ursachen für Stürze und deren gravierende Folgen lassen sich bei entsprechenden Gegenmaßnahmen oft vermeiden. Sie unterstützt den Pflegeprozess, da beispielsweise die in ihr enthaltenen Angebote in die Pflegedokumentation einfließen und somit auch als eine Unterstützung bei der Sturzprävention genutzt werden können“, sagt Hans-Joachim Fritzen, Unternehmens-
einheitsleiter Pflege der AOK Nordost.
Details unter www.aok.de/nordost/pflege.

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