Anwohner wollen über Baustellen informiert werden

Mehr Transparenz bei Baustellen für die Anwohner

Schwerin • Baustellenlärm oder Grünschnittarbeiten müssen sein, wenn eine Stadt sich entwickeln möchte und die Infrastruktur ausgebaut werden soll. Doch eine kurze Information über zukünftige Bauarbeiten – ein kleiner Zettel an der Haustür der Anwohner – wäre angebracht, findet Frank Haberlandt. Er wohnt direkt neben dem Justizgebäude, das seit Jahren durch laute Bauarbeiten geprägt ist. „Ich lebe seit Mitte der 90er- Jahre in der Paulsstadt, da wurde schon einige Male gebaut. Irgendwie muss man ja auch damit rechnen, wenn man sich so einen Ort zum Wohnen aussucht”, erinnert sich Frank Haberlandt. Er kennt es von seinen Nachbarn und sich selbst so, dass beim Thema Lautstärke aufeinander geachtet wird und der Rasenmäher dann sonntags einfach stillsteht. Natürlich wird auch mal draußen gemeinsam gegrillt. „Aber Verständnis aufzubringen, fällt leichter, wenn man vorab informiert wird.” Als der 57-Jährige eines sehr frühen Morgens noch vor 6 Uhr wach wurde, weil am Gerichtsgebäude der Rasen getrimmt wurde, war er sprachlos und wandte sich an die Stadtverwaltung. „Da konnte ich mir kaum vorstellen, dass das erlaubt ist”, sagt er. Und tatsächlich: Nur diese eine Bemerkung bei der Stadt reichte aus, um das Problem aus der Welt zu schaffen. Seither wurde Frank Haberlandt nie wieder von lauten Arbeiten in der Umgebung geweckt. 

jb

Ein Leserkommentar von Dr.med.dent.Claus Gammert aus der Feldstadt zum Thema Lärm:

”Ich wohne in der Feldstadt, Hermannstrasse 11, in Schwerin. Als ich hier 2011 meine Wohnung bezog, war ich davon überzeugt, ein ruhiges Umfeld zum Leben und Wohnen gefunden zu haben. Am Anfang hatte ich auch diesen Eindruck, doch mit der Zeit bemerkte ich ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Querstrasse in Richtung Wallstrasse. Insider erklären das mit der Umgehung von Hermann-, Wasser-, Bleicher- , Seestrasse, Brunnenstrasse und Wallstrasse durch die Fahrzeugführer, die ganz schnell zum Obotritenring und dann weiter kommen wollen. Ganz besonders auffällig ist das morgens zwischen 7.00 und 8.00 Uhr. Nun ist die Querstrasse mit typischem Mecklenburger Pflaster belegt, das von Natur aus den Reifenlärm der Autos eher noch verstärkt und ihn, durch die Enge der Strasse bedingt, mehrmals nach- und aufschwingen lässt. Dieser Lärm stört erheblich und geschlossene Fenster sind das Mittel der Wahl.  Ausserdem beachtet fast kaum jemand, dass er sein Fahrzeug in einer 30-er Zone bewegt. Ob sich das ändern lässt, keine Ahnung; denn nach einer objektiven Analyse des für mich und alle weiteren Bewohner der angrenzenden Häuser sehr lästigen Geräuschbelästigung, wird es sicher keinerlei Bestreben von offizieller Seite aus geben, diesen Mangel abzustellen. Ich denke aber, man sollte trotzdem darauf aufmerksam machen. Ein weiteres Problem sind die fehlenden Hinweise, insbesondere für die motorisierten Touristen und Urlauber, denen in der Goethestrasse, Ecke Hermannstrasse, durch ein entsprechendes Gebotsschild ( 211 )  geboten wird, in die Hermanstrasse abzubiegen. Danach findet man keinen direkten Hinweis darauf, wie man dieses Gebiet wieder verlassen kann. Indirekt wird man gelenkt durch das Schild ( 267 ), was allerdings nicht ausreicht. In der Bleicherstrasse biegen die meisten Ortsunkundigen nach links ab, in der Hoffnung, über den Obotritenring wieder auf die richtige Route zu gelangen. Für diese ist dann die zweite Runde durch die Hermann- und die Grosse Wasserstrasse obligat, bis sie dann intuitiv nach rechts über die Bleicher- und Seestrasse u. Umständen endlich aus dem Labyrinth herausfinden. Wenn man hier eine Lösung fände, würde man ganz sicher auch etwas für die Umwelt tun.”