Altes Schweriner Wasserwerk lebt weiter

Vorbereitungen für GELBKUNST-Ausstellung laufen

Neumühle • Vor über 127 Jahren nahm das erste Schweriner Wasserwerk seinen Betrieb auf. Von Neumühle aus wurden über viele Jahre die umliegenden Häuser und sogar die Randgebiete Schwerins mit sauberem Wasser versorgt. Seit 2009 nutzt der Verein Kunst-Wasser-Werk das Gelände für seine kulturellen und künstlerischen Angebote und haucht dem Alten Wasserwerk auf diese Weise neues Leben ein. Auch dem Projektbüro GELBKUNST gefällt der Charme der Anlage. Sie wurde als Ort für seine Ausstellung gewählt.

Heute ist in der einstigen Wasserwerk-Anlage in Neumühle von Dampfmaschinen und Kolbenpumpen fast keine Spur mehr. Im September 2008 wurde der Kunst-Wasser-Werk Verein von sieben enthusiastischen Schwerinern – mit und ohne künstlerische Ambitionen – gegründet, um Künstlern unterschiedlicher Kunstrichtungen ein kreatives Zuhause zu schaffen. Mittlerweile hat sich der Verein auf 20 Mitglieder erweitert. Für die künstlerische Arbeit stehen im Hauptgebäude, im Pumpenhaus und im Turmgebäude helle und freundliche Ateliers, Werkstätten und Ausstellungsflächen zur Verfügung. Doch zunächst mussten einzelne Räume teilweise entkernt, Licht- und Stromleitungen verlegt, ein Heizungssystem installiert und die sanitären Anlagen hergerichtet werden. Viel Arbeit, die auch heute ohne ehrenamtliche Unterstützung, wie die durch Gabriele Szymanski (Foto), und Sachspenden wohl kaum zu schaffen wäre. Der Verein ist mit der Herrichtung des Alten Wasserwerks noch lange nicht fertig. „Ich selbst habe nicht den Anspruch, künstlerisch tätig zu werden, bin aber stets an Kunst interessiert und ein leidenschaftlicher Besucher von Ausstellungen. Und die Arbeit im Verein macht mir einfach Spaß”, sagt die Vereinsvorsitzende Gabriele Szymanski. Hin und wieder gibt es ein freies Atelier, so dass sich interessierte Künstler jederzeit melden können und neue Mitglieder ebenso. 

Egal ob Malerei, Grafik, Fotografie, Keramik, Glas oder Skulpturen – der Kunst-Wasser-Werk e.V. bietet ebenso vereinsunabhängigen Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke in einem schönen Umfeld zu präsentieren. Bis heute fanden hier knapp 30 Ausstellungen statt. Jährlich gibt es drei große, dazwischen jeweils kleinere Ausstellungen und Projekte sowie unterschiedliche Veranstaltungen von Konzerten über Theater bis hin zu Ballett-Vorstellungen. Auf das bevorstehende GELBKUNST-Projekt freut sich die Vereinsvorsitzende schon ganz besonders: „Das ist eine super Idee und ich bin erfreut, wie viele Künstler sich gemeldet haben. Ich könnte mir für die Zukunft sogar öfter solche Projekte vorstellen. Und die Räumlichkeiten bieten sich ja auch einfach an.” Bis zur Ausstellungseröffnung am 27. Mai müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden, schließlich werden dann auch Räume belegt, die sonst nicht genutzt werden. „Zum Beispiel müssen Dachboden und Treppe noch hergerichtet und teilweise weitere Licht- und Stromleitungen gelegt werden”, so Gabriele Szymanski.

ml

Fotos: maxpress