Airbusbauteile umrunden die Welt

Flammaerotec will mit „Millimeterarbeit” weiter wachsen

Flammaerotec will mit „Millimeterarbeit” weiter wachsen
TSA-Anlage, Foto: Flammaerotec

Göhrener Tannen • Die Firma Flammaerotec ist anerkannter Bauteil- und Baugruppenlieferant der internationalen Luftfahrtzulieferindustrie und als eine der wenigen Firmen in Deutschland durch das Luftfahrtbundesamt zertifiziert. In allen Flugzeugen der Airbusreihen A320, A330, A340, A380 sowie A350 und A400M sind Teile aus Schwerin eingebaut. Im Jahre 2005 wurde das Werk in der Ludwig- Bölkow-Straße im Industriegebiet durch die Flamm-Gruppe errichtet.

„2011 betrug der Jahresumsatz noch 30 Millionen Euro heute sind es bereits 90 Millionen Euro”, sagt Geschäftsführer Lothar Brecht. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine hohe Lieferperformance, einen sehr hohen Qualitätsstandard und wettbewerbsfähige Preise aus. Derzeit sind rund 400 Mitarbeiter beschäftigt.
„Wir liefern immer pünktlich und haben sehr kurze Reaktionszeiten, falls es Probleme oder besondere Anforderungen gibt. Von Schwerin werden Bauteile überwiegend zu Airbus nach Finkenwerder sowie zu den Premium Aerotec Standorten Nordenham, Bremen, Varel und Augsburg geliefert”, erzählt Lothar Brecht voller Stolz. Seit acht Jahren führt er die Geschäfte im Werk und ist seit 2013 auch für die Außenstelle in der Türkei zuständig. Dort werden verschiedenste Baugruppen montiert. Zu den weltweiten Kunden gehören unter anderem der Schweizer Flugzeugbauer Pilatus, die Firma FACC AG in Österreich, Airbus in Toulouse in Frankreich sowie in China.
Chefsache ist für den Diplom-Ingenieur und Manager, der viele Jahre in leitender Funktion bei Airbus gearbeitet hat, die Weiterentwicklung des Standortes. In drei bis fünf Jahren soll der Umsatz auf 150 Millionen Euro im Jahr wachsen. „Wir investieren jährlich viele Millionen und wollen hier in Schwerin unseren Standort weiter vergrößern”, so Lothar Brecht. Ausreichend Fläche sei vorhanden. „Zwar ist auch die Arbeitskräftesituation hier schwieriger geworden, aber wir sind ganz zufrieden. Auch die Stadt unterstützt, wo sie kann“.
Doch die geplante Weiterentwicklung des Standortes bringt auch zusätzliche Aufgaben mit sich. Um diese zukünftig erfüllen zu können, werden auch bei Flammaerotec in Schwerin zusätzliche Mitarbeiter benötigt. Vor allem Fachleute im Metall- und Fertigungsbereich und Lackierer werden gesucht. „Die speziellen Kenntnisse und Fertigkeiten, die unsere Mitarbeiter dann noch brauchen, vermitteln wir durch eigene Weiterbildung”, so der Geschäftsführer. „Gleichzeitig bilden wir bereits seit mehreren Jahren Lehrlinge aus.”
Vor allem in den Flugzeugtechnologien der Zerspanung, der spanlosen Umformung von Aluminium- und Titanlegierungen, der Baugruppenmontage sowie des Oberflächenschutzes hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt. „Gerade auch durch den Oberflächenschutz sind wir manchem Mitbewerber ein Stück voraus, da wir die Prozesskette unserer Bauteile vollständig im eigenen Haus realisieren können.”
Die Arbeit muss millimetergenau erfolgen, bei vielen Teilen sind es noch viel kleinere Größen, da wird im Hundertstelmillimeter-Bereich gearbeitet. Die Bauteile werden dann zum Beispiel für die Flügel und Tragwerke der Flugzeuge, die Kabinen, die Außenhaut oder für andere wichtige Sektionen verwendet.

maxpress/nb

Geschäftsführer Lothar Brecht
Geschäftsführer Lothar Brecht, Foto: Flammaerotec