Container ist nur eine Epoche in der Waldorfschule Schwerin
Waldorfschule richtet temporär Oberstufencampus im Kisch-Quartier ein
Schwerin • Auch in der Landeshauptstadt hat die Pädagogik nach den Ideen des Anthroposophen Rudolf Steiners immer mehr Zulauf. Die Waldorfschule an der Schlossgartenallee platzt aus allen Nähten. Gleichzeitig ist der Plan, sie als Neubau in ein generationsübergreifendes, auf viel Miteinander ausgerichtetes Quartier auf der Paulshöhe zu integrieren, zwar verabschiedet –bis zur Umsetzung dauert es jedoch noch eine Weile. Als Zwischenlösung entsteht nun ein separater Oberstufencampus.
„Wir lassen gerade in engem Austausch mit der Stadt einen Modulbau auf dem Dreesch errichten (Foto unten). Die Bauarbeiten sind in den letzten Zügen“, erklärt Nadine Burgschweiger-Rieck, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Waldorfvereinigung Schwerin. In der Egon-Erwin-Kisch-Straße 13 erstrecken sich dann auf einer Containerfläche von rund 400 Quadratmetern vier Klassenräume, eine Bibliothek, ein Lehrerzimmer und ein Aufenthaltsraum. In den kommenden Wochen zieht zunächst die 13. Jahrgangsstufe ein, perspektivisch in den nächsten Jahren Schritt für Schritt auch weitere Oberstufenklassen.
„So können wir schon jetzt jeden Durchgang zweizügig umsetzen. Der Vorteil ist, dass wir die Klassen auf etwa 24 Schüler verkleinern und damit den Kindern pädagogisch gerechter werden können“, freut sich Burgschweiger-Rieck – und ebenso die 46 frisch eingeschulten Erstklässler, die somit in zwei Gruppen unterrichtet werden.
Über das Konzept der Waldorfschule können sich Interessierte beim Tag der offenen Tür am Samstag, 1. Oktober von 9 bis 12 Uhr in der Schlossgartenallee informieren – in persönlichen Gesprächen, bei Führungen über das Schulgebäude, durch die Werkstätten und den Schulgarten. Außerdem präsentieren alle Klassen aktuelle Unterrichtsprojekte. Insbesondere stellen Oberstufenschüler ihre Arbeiten aus den Profilkursen vor, zum Beispiel „Überdimensionales“ aus der Holzwerkstatt (Foto oben), LandArt oder „Flotte Seestücke“ im Bereich Kunst, Technisches Zeichnen oder Psychologie. „Die Profilkurse bei uns sind ein auch für Waldorfschulen einzigartiges Wahlpflichtfach-System. Die Schüler der Klassen 10 bis 12 stärken klassenübergreifend und praxisnah ihre individuellen Kompetenzen. Es wurde von unseren Schülern mitentwickelt“, erklärt sie weiter.
Ein fester Bestandteil im Waldorf-Lehrplan ist weiterhin die Inszenierung eines Theaterstückes in der Abschlussklasse 12. So erarbeiten die Schüler selbstständig unter der Regie von Theaterpädagoge Christoph Bai „Das Schloss“ von Franz Kafka. Sie kümmern sich auch eigenhändig um das Bühnenbild, die Technik und die Requisiten. Das Werk ist ebenfalls im Rahmen der Eröffnung der neuen Spielstätte des Mecklenburgischen Staatstheaters zu sehen – ab 30. September in der M*Halle, also ehemaligen SVZ-Druckhalle auf dem Dreesch.
Meike Sump
Die Bauarbeiten für den Modulbau auf dem Großen Dreesch sind in den letzten Zügen
Termine:
30. September: Theaterstück zur Eröffnung der M*Halle des Staatstheaters (weitere Aufführungen bis 5. Oktober)
1. Oktober: Tag der offenen Tür
22. Oktober: Herbstfest
Kontakt:
Freie Waldorfschule Schwerin
Schlossgartenallee 57
19061 Schwerin
Telefon: (0385) 617 110
Fax: (0385) 617 11 15
E-Mail: schule@waldorf-sn.de
Webseite: www.waldorf-schwerin.de