hauspost fragt nach: September 2022

Wo überall und mit welchen Maßnahmen kann Schwerin beginnen, Energie zu sparen?

Wo überall und mit welchen Maßnahmen kann Schwerin beginnen, Energie zu sparen?, Foto: maxpress
Wo überall und mit welchen Maßnahmen kann Schwerin beginnen, Energie zu sparen?, Foto: maxpress

Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP

Das Thema Energieversorgung beschäftigt viele Menschen in unserer Stadt. Andere Bundesländer und Kommunen haben die vergangenen Monate genutzt, um sich auf den Winter vorzubereiten. Von der Landesregierung und vom Oberbürgermeister vermisse ich solche Aktivitäten. In einigen Städten werden die Temperaturen in öffentlichen Einrichtungen heruntergedreht oder die Straßenbeleuchtung reduziert. Hier erwarte ich nach der Sommerpause klare Vorschläge des Oberbürgermeisters. Neben der Energieversorgung der privaten Haushalte müssen wir unsere Unternehmen und die kritische Infrastruktur im Blick behalten.

Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE

Die Möglichkeiten, Energie zu sparen, sind begrenzt. Es gibt jedoch einige Optionen, die jetzt durch die Verwaltung zügig geprüft und umgesetzt werden müssen:
1. Raumtemperatur im Bürogebäude reduzieren.
2. Auf die Anstrahlung von städtischen Gebäuden verzichten.
3. Straßenbeleuchtung unter Berücksichtigung des Sicherheitsbedürfnisses der Bürgerinnen und Bürger abschalten.
4. Abschaltung der Ampelanlagen in den Nachtstunden prüfen.
Ich hoffe, dass der Oberbürgermeister rechtzeitig über die geplanten Maßnahmen informiert.

Mandy Pfeifer, Fraktionsvorsitzende SPD

Neben den offensichtlichen Einsparungen beim Betrieb von städtischen Gebäuden, wie etwa bei Heizung oder Beleuchtung, finde ich es auch wichtig, über alternative Formen der Energiegewinnung zu sprechen. Wenn wir es schaffen, nicht nur Energie einzusparen, sondern sie auch durch zusätzliche Solaranlagen auf den Dachflächen oder durch den Ausbau der Geothermie zu gewinnen, wäre das ein guter Ansatz zur Bewältigung der Energiekrise. Die Erfolge beim Projekt Tiefengeothermie in Lankow machen Hoffnung, dass dieses Modell eine echte Alternative zu gasbetriebenen Heizkraftwerken sein kann.

Petra Federau, Fraktionsvorsitzende AfD

Die Frage müsste lauten: Warum sind wir in dieser Zwangslage? Die Russland-Sanktionen erweisen sich als Schuss ins eigene Knie. Jedes Handeln hat Konsequenzen, die im Vorfeld bedacht werden sollten! Ein (auch nur partieller) Zusammenbruch der Energieversorgung gefährdet den sozialen Frieden und die wirtschaftliche Stabilität unseres Landes. Energieeinsparungen – schon aus finanziellen Gründen wegen der extremen Kosten – werden im Krisenfall nicht reichen. Wir brauchen einen Weg raus aus dem Teufelskreis von Sanktionen und Gegenreaktionen. Sonst heißt es im Winter: „Frierend im Dunkeln sitzen.“

Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger

Einsparmöglichkeiten gibt es bei städtischen Liegenschaften. Die Temperaturregelung für Büroräume, Flure oder Schwimm- und Sporthallen sollte optimiert werden. Gegebenenfalls kann in Verwaltungsgebäuden auf Warmwasser verzichtet werden. In Deutschland werden circa zehn Prozent des Stroms mit Erdgas erzeugt. So lässt sich Gas sparen, wenn weniger Strom verbraucht wird, zum Beispiel durch Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder für die Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden. Die Abschaltung der Straßenbeleuchtung lehnen wir aus Gründen der öffentlichen Sicherheit ab. Die Stadt sollte auf jeden Fall alle Einsparpotentiale vorbehaltlos prüfen.

Arndt Müller, stellv. Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Energiesparen war aus Gründen des Klimaschutzes schon immer wichtig. Die Stadt hat einiges getan, doch gibt es noch sehr viel Potential. Das beginnt mit der Energieversorgung öffentlicher Gebäude. Nur wenige städtische Gebäude verfügen über eine Photovoltaik- oder eine Solarthermieanlage. Auch sind viele Beleuchtungen verzichtbar. Jede Nacht brennt zum Beispiel das Licht im Foyer der Heineschule. Ein anderer Weg ist der Einsatz von energiesparend hergestellten Produkten, zum Beispiel die grundsätzliche Verwendung von Recyclingpapier. Die Verwaltung muss beim Energiesparen Vorbild sein.