Tolles Programm zum Jubiläum – 60 Jahre Sternwarte Schwerin

Astronomietag, Nacht des Wissens, Lesungen und Heiraten unterm Himmelszelt

Das Auge zu den Sternen – der Projektor im Kuppelsaal der Sternwarte, Foto: VHS
Das Auge zu den Sternen – der Projektor im Kuppelsaal der Sternwarte, Foto: VHS

Außerirdische Sphären erkunden

Mittendrin sein beim Astronomietag und zur Nacht des Wissens im Oktober

Ostorf • Anlässlich des Astronomietages am 1. Oktober lädt die Sternwarte zu einem Tag der offenen Tür ein. Das Programm dreht sich um „Faszinierende Mondwelten im Sonnensystem“. Los geht es um 17 Uhr mit spannenden Geschichten und Fakten für Kinder ab sechs Jahren.

Klaus Wetzel vom Astronomischen Verein erzählt, „Wie der Mond zum Schneider kam“. Der Trabant möchte sich bei Schneidermeister Fingerhut eine Jacke fertigen lassen. Dass er allerdings als Mondsichel Maß nehmen lässt, als Vollmond zur Anprobe erscheint und sowieso immer wieder seine Gestalt ändert, beschert dem Schneider mächtig viel Arbeit. Bildlich veranschaulicht wird, wie der Mond um die Erde kreist und warum er immer wieder andere Formen annimmt. Um 18.30 Uhr, 20 Uhr und 21.30 Uhr folgt je ein Vortrag für die großen Besucher, der neben dem Mond auch auf den aktuellen Sternenhimmel eingeht. Bei klarem Wetter sind Fernrohrbeobachtungen möglich. Mitglieder des Astronomischen Vereins stehen gerne für Fragen zur Verfügung. Geöffnet ist auch die Gesteinsausstellung im Seminarraum. Hier gibt es Meteoriten aus Argentinien, Marokko oder der Sahara, Quarzsteine und Bergkristalle aus dem Harz, blauen Bernstein aus Sumatra sowie versteinerte Muscheln, Seeigel oder Austern zu bewundern. Analog gestaltet sich der Programmablauf zur Nacht des Wissens am 22. Oktober von 17 bis 23 Uhr. Inhaltlich im Mittelpunkt steht an dem Abend der Sternenhimmel im Allgemeinen.

Per Lastenrad durch die Galaxis

Astronomin Ruth Grützbauch lädt am 2. November zur Lesung mit Roadtrip bis ans Ende des Universums

Ostorf • Sie ist Österreicherin, wurde 1978 als jüngstes von sechs Kindern geboren und greift schon lange nach den Sternen: Dr. Ruth Grützbauch (Foto unten) hat in Wien Astronomie studiert und über Zwerggalaxien promoviert – nach Forschungsaufenthalten in Nottingham, an den Sternwarten im italienischen Padua sowie Santiago de Chile.

Auch für die Universitäten Nottingham und Lissabon hat sie sich wissenschaftlich mit Galaxien beschäftigt, ehe sie ihre akademische Laufbahn zunächst auf Eis legte. Zwei Jahre arbeitete sie als Umweltpädagogin und Gemeinschaftsgärtnerin, 2015 zog es sie doch zu ihrem Steckenpferd zurück. Bis 2017 war sie als Wissenschaftsvermittlerin im Jodrell Bank Discovery Centre tätig, einem der größten Radioteleskope der Welt nahe Manchester in Großbritannien. 2018 kehrte sie nach Österreich zurück und wurde durch ihr Projekt „Public Space“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Mit einem Pop-up-Planetarium (Foto li.), das sie in einem Lastenrad transportiert, begeistert sie viele Menschen für die unendlichen Weiten des Weltalls. Ihre Erfahrungen und Liebe zur Galaxienastronomie hat sie in ihrem 2021 veröffentlichten Buch „Per Lastenrad durch die Galaxis“ verarbeitet.

Nun ist sie im Rahmen einer Lesung am 2. November um 19 Uhr zu Gast im Schweriner Planetarium. Eintrittskarten sind für zehn Euro pro Person unter (0385) 51 28 44 zu haben. Wer nicht in den Genuss kommen kann, erfährt per Podcast mehr: In „Das Universum“ und „WRINT - Wer redet ist nicht tot“ plaudert Grützbauch unterhaltsam über den Weltraum. Außerdem gehört sie zum Ensemble des Wissenschaftskabaretts „Science Busters“, das sie seit 2018 bereits als Requisiteurin betreute.

Foto: privat

Foto: privat

Heiraten unterm Himmelszelt

Virtuelle Raumfahrten bei Vorführungen und per Teleskop erleben

Ostorf • Ja sagen können Paare mit bis zu 40 Gästen unter der großen Acht-Meter- Kuppel – auf Wunsch mit besonderem Blick auf ihre Sternzeichen. Nach der Trauung geht es hoch zur Aussichtsplattform, um über den Dächern der Stadt auf die Zukunft anzustoßen.

Auch für Familien- und Weihnachtsfeiern, Teamevents, Tagungen oder andere Veranstaltungen steht das Planetarium zur Verfügung. Auf Geburtstagskinder warten jede Menge galaktische Überraschungen. Inmitten von Planeten können sie sich ebenfalls ihre Sternenbilder erklären lassen. Für Kinder übernehmen das „Fledermaus Floppi“ oder die Kobolde „Plani und Wunschel“. Was sich aktuell und überhaupt am Himmel abspielt, erfahren astronomisch Interessierte bei öffentlichen Vorführungen – ganzjährig mittwochs und sonntags um 14.30 Uhr. Freitags abends um 19 Uhr (November bis März) beziehungsweise 20 Uhr (April bis Oktober) werfen Teilnehmer zusätzlich einen Blick durch das Teleskop in die Tiefen des Weltalls. Erwachsene zahlen 4,50 Euro, Kinder und Schüler zwei Euro, Rentner und Studenten 2,50 Euro. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Dienstags und donnerstags gehört der Kuppelsaal den Schulklassen, denn Themen wie die Jahreszeiten, der Tagbogen der Sonne oder Orientierung am Sternenhimmel lassen sich hier viel besser veranschaulichen als im Klassenzimmer. Für Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern ist das Angebot kostenlos, Schulen aus anderen Bundesländern entrichten einen Euro pro Kind.

Meike Sump

Hochzeitspaare erfahren bei der Heirat vieles über ihre Sternenbilder, Foto: privat

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