Internationaler Tag der Vermissten – DRK-Suchtdienst wichtiger denn je

Rund 1.730 internationale Anfragen bearbeitete allein das DRK im vergangenen Jahr

Zum Internationalen Tag der Vermissten schließt sich das DRK der multimedialen Kampagne #NoTraceOfYou des Rotkreuz-Suchdienst-Netzwerks in Europa an, Foto: Internationales Rotes Kreuz
Zum Internationalen Tag der Vermissten schließt sich das DRK der multimedialen Kampagne #NoTraceOfYou des Rotkreuz-Suchdienst-Netzwerks in Europa an, Foto: Internationales Rotes Kreuz

Schwerin • Weltweit fehlt von zahllosen geflüchteten Menschen jede Spur. Anlässlich des Internationalen Tages der Vermissten am 30. August stellt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) den Suchdienst als eine seiner Kernaufgaben in den Mittelpunkt. „Jede einzelne vermisste Person bedeutet zugleich verzweifelte Angehörige, die auf eine erlösende Nachricht hoffen. Das Rote Kreuz hilft Familien, die suchen. Rund 1.730 internationale Anfragen bearbeitete allein das DRK im vergangenen Jahr. Hauptherkunftsländer bleiben weiterhin Afghanistan, Syrien, Somalia und der Irak. In diesem Jahr kommt die Ukraine hinzu. Insgesamt haben uns 700 Anfragen erreicht. Angesichts all der schweren und langwierigen Krisen weltweit ist es umso wichtiger, unsere Suchdienstarbeit für Betroffene noch bekannter zu machen“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeld.

Der DRK-Suchdienst steht Angehörigen zur Seite, die infolge des bewaffneten Konflikts in der Ukraine von ihren Familien getrennt worden sind. Vermisst werden Zivilpersonen und Militärangehörige, darunter auch Kriegsgefangene. Bis Ende Juli 2022 hat der DRK-Suchdienst 186 Anfragen zur Ukraine in diesem Kontext erhalten. Die Fälle werden gemeinsam mit dem internationalen Suchdienst-Netzwerk des Roten Kreuzes bearbeitet.

Zum Internationalen Tag der Vermissten schließt sich das DRK der multimedialen Kampagne #NoTraceOfYou des Rotkreuz-Suchdienst-Netzwerks in Europa an. Diese nimmt die Suche entlang der Migrationsrouten nach Europa in den Blick. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind im Jahr 2021 fast 3.300 Menschen auf ihrer Flucht nach Europa verschwunden. Dies sind jedoch nur die dokumentierten Fälle. In Mecklenburg-Vorpommern können sich Migrantinnen und Migranten in den DRK-Suchdienststellen in Neubrandenburg, Stralsund, Rostock und Wismar beraten lassen.

Der DRK-Suchdienst befasst sich außerdem nach wie vor mit der Schicksalsklärung von Wehrmachtsangehörigen und Zivilpersonen, die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst werden. 2021 gingen hierzu 13.640 Anfragen ein; überwiegend aus Deutschland, aber ebenso aus Russland, Österreich, Polen, Norwegen und Australien. Auch in der Familienzusammenführung unterstützt der DRK-Suchdienst Betroffene:
im vergangenen Jahr bundesweit mit rund 20.100 rechtlichen Beratungen.

Seit 1953 wird der DRK-Suchdienst vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) institutionell gefördert.

DRK Mecklenburg-Vorpommern