Mit Spaß in die Schule starten

In der neuen Umgebung beginnt für Kinder eine spannende und lehrreiche Zeit mit neuen Freunden

Den Schulstart erwarten die meisten Kinder nach der Kita mit großer Neugier. Was Eltern machen können, um die Kinder in den ersten Wochen in der ungewohnten Umgebung zu unterstützen, erklärt Chefarzt Dr. Christian Haase aus den Helios Kliniken Schwerin.
Neben Mathe und Deutsch kann die Schule auch Respekt und Freundschaft vermitteln, Fotos: Adobe Stock/contrastwerkstatt, Helios

Schwerin • Den Schulstart erwarten die meisten Kinder nach der Kita mit großer Neugier. Was Eltern machen können, um die Kinder in den ersten Wochen in der ungewohnten Umgebung zu unterstützen, erklärt Chefarzt Dr. Christian Haase aus den Helios Kliniken Schwerin.

Lernen, Hausaufgaben, Stillsitzen – der Schulalltag bringt Verantwortung und Erwartungen in das Leben von Kindern. „Machen sie den Kindern Lust auf Schule. Vermitteln sie, wie spannend und aufregend es dort sein kann und das man viele neue Freunde kennenlernt“, so Dr. Christian Haase. Er ist Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie.

„Kinder lernen jeden Tag unglaublich viel, indem sie mit offenen Augen durch die Welt gehen und Fragen stellen. Die Vorfreude auf die Schule und das Lernen ist groß. Eltern sollten dies unterstützen statt die Schule als Ernst des Lebens darzustellen.“ Es helfe auch nichts, dem Kind auf den letzten Drücker einen Wissensvorsprung vermitteln zu wollen. „Ein Schnellkurs mit Zahlen und Wörtern verunsichert nur“, erklärt der Chefarzt. „Wenn das Kind bis jetzt noch keine Addition geübt hat oder ein paar Wörter lesen kann, wird es das rechtzeitig in der Schule lernen.“ Ein zu hohes Anspruchsdenken löst eher Angst vor der Schule aus. Wenn ein Vorschulkind freiwillig lesen lernen möchte, spricht allerdings nichts dagegen.

Die Schule ist ein großer Schritt in die Selbstständigkeit. Eltern müssen lernen, die Kinder ihre Aufgaben selbst erledigen zu lassen. Dr. Haase meint daher: „Manchmal kann es etwas dauern, bis sie den korrekten Lösungsweg bei den Hausaufgaben finden. Aber das Gefühl, selbst etwas zu erreichen, ist dann für die Kinder umso schöner.“ Deshalb sollten Eltern keinen Druck aufbauen, sondern das Kind unterstützen und in die richtige Richtung weisen. Passt den Eltern etwas am Unterricht oder an den Lehrern nicht, sollten sie dies nicht vor dem Kind erörtern. Die Lehrer sind wichtige Bezugspersonen, das Lästern oder Schlechtreden kann verstörend wirken.

„Im Gegenzug sollten sie ernstnehmen, wenn das Kind Probleme mit den Lehrern hat, sich unwohl fühlt oder öfter kränkelt. Machen Sie einen Termin mit der Lehrkraft aus, um über die Probleme zu sprechen“, rät Dr. Haase. Gibt es ältere Geschwister, die bereits zur Schule gehen, können diese auch von ihren Erfahrungen berichten.

Läuft alles gut in der Schule, ist ein Lob angebracht. „Das müsse aber angemessen sein“, erklärt der Facharzt. Kinder merken schnell, wenn es automatisch kommt und nicht ihre Leistung meint. „Wenn jeden Tag in der Woche die Hausaufgaben schnell und ordentlich erledigt wurden, ist das ein Lob wert. Oder wenn das erste Mal der Schulweg alleine gemeistert wurde.“

Patrick Hoppe