Smarte Helfer erleichtern Alltag

Erste Bilanz zum Pilotprojekt Assistenzsysteme im Alltag zeigt die Tücken und motiviert zur Fortführung

Erste Bilanz zum Pilotprojekt Assistenzsysteme im Alltag zeigt die Tücken und motiviert zur Fortführung
Gewusst wie – Vertreter der Initiative Leben und Wohnen im Alter schulen Mitarbeiter des Vereins „Hand in Hand e.V.“ im Umgang mit den Assistenzsystemen, Foto: M. Kaune

Schwerin • Mit der Übergabe des Förderbescheides startete die SWG im vergangenen September ihr Modellprojekt im „Wohnen mit Service im Alter“. Es galt, zehn Haushalte ohne Mehrkosten für die Mieter mit alltagsunterstützenden Assistenzsystemen auszustatten. Inwieweit die Technik Bewohnern nachhaltig hilft, selbstständig ihr Leben zu meistern, evaluiert die Genossenschaft gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern – Zeit für ein erstes Resümee.

Gefunden hatte sich eine heterogene Gruppe aus Teilnehmern mit unterschiedlichen Alltagsroutinen – darunter alleinstehende Senioren, ein sehr technikaffines Ehepaar oder auch eine junge Bewohnerin im Rollstuhl. „Unsere Testpersonen leben im ,Wohnen mit Service‘ in der Wuppertaler Straße, Tallinner Straße und Friedrich-Engels-Straße. Die angegliederten Nachbarschaftstreffs haben wir gleich mit ausgerüstet, so dass unsere Mitarbeiter auch ein Gefühl für die technischen Komponenten bekommen“, erläutert Jürgen Wörenkämper, Abteilungsleiter Soziales Management, der das Projekt federführend begleitet.

Die Initiative Leben und Wohnen im Alter (IlWiA) aus Greifswald befragte die Mieter nach ihren Gewohnheiten, um Abläufe zu simulieren, Steuereinheit, Multifunktionssensoren und Tablets individuell zu konfigurieren. Ende Januar wurden die Systeme schließlich in Betrieb genommen. „Wir haben bewusst Weihnachten abgewartet, um nicht dem Braten in die Quere zu kommen, weil der Herd sich automatisch abschaltet“, erklärt Wörenkämper lachend.

Alle Beteiligten trafen sich monatlich – coronabedingt teilweise per Videoschalte – um gemeinsam zu analysieren, wo es noch hakt, wie Bewegungsmelder zur Anzeige eines Sturzes besser eingestellt oder auch Fehlalarme reduziert werden können. „Der Umgang mit den Geräten erfordert Übung. Dennoch haben sich alle eingefuchst und wollen am Ball bleiben“, zeigt sich Jürgen Wörenkämper zufrieden. Eine Masterarbeit im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und Pflege an der Hochschule Stralsund soll beantworten, welche Voraussetzungen die SWG strukturell erfüllen muss, um das Projekt dauerhaft zu implementieren. Erste Ergebnisse werden im August erwartet. Weitere Entscheidungen stehen im Herbst an.

maxpress/ms