Thermische Desinfektion hilft

Mikrobiologen untersuchen im Schweriner Labor der AQS täglich rund 100 Proben auf Legionellen

Legionellen sorgen immer wieder mal für Schlagzeilen. Diese Bakterien sind in geringer Zahl ein natürlicher Bestandteil von Wasser.
Julia Kijewski bestückt den Brutschrank mit einer Schale, auf deren Nährboden Legionellen (Foto rund) nachgewiesen werden können, Fotos: maxpress/ba, AQS

Schwerin • Legionellen sorgen immer wieder mal für Schlagzeilen. Diese Bakterien sind in geringer Zahl ein natürlicher Bestandteil von Wasser. Wird dieses erwärmt und für die Nutzung gespeichert, können sich größere Kolonien bilden. Gelangen diese als Aerosole durch Einatmen in den Körper, wächst die Gefahr ernst zu nehmender Erkrankungen. Regelmäßige Untersuchungen und thermische Desinfektionen wirken dem entgegen.

Julia Kijewski tropft mit einer Pipette eine winzige Menge Wasser in eine Petrischale. Auf deren Boden befindet sich eine schwarze Nährlösung. Sie ist die Grundlage, auf der sich innerhalb der kommenden zehn Tage Legionellen bilden können – sofern diese in der Probe zahlreich enthalten sind. „Im Durchschnitt zeigen sich bei fünf Prozent der Analysen Bakterienkolonien, die den Grenzwert überschreiten“, sagt die Mikrobiologin. Sie und ihre Kollegen untersuchen täglich rund 100 Proben auf die Umweltkeime. Ab einer Speichergröße für Warmwasser von 400 Litern sind regelmäßige Beprobungen gesetzlich vorgeschrieben. Wohnungsgesellschaften, private Vermieter, Stadtwerke, Zweckverbände, Wasserwerke, Kläranlagen, Hallenbäder, öffentliche Einrichtungen – sie alle nutzen die Dienstleistungen der AQS – Aqua Service Schwerin GmbH, einem kommunalen Unternehmen im Stadtwerkeverbund.

„Die Untersuchungen betreffen Warmwasserspeicher, die Zirkulation und weitführende Stränge des Versorgungssystems und erfolgen in der Regel alle drei Jahre. Die regelmäßige thermische Desinfektion, also das Erhitzen des Warmwassers auf mehr als 65 Grad Celsius, wirkt einer Ausbreitung der Keime entgegen. Das ist auch in einer kleineren Warmwasseraufbereitung im Einfamilienhaus ein guter Tipp“, erklärt Julia Kijewski.

Weist eine Probe, die zehn Tage lang in einem sogenannten Brutschrank lagert, einen zu großen Legionellen-Befall auf, dann informieren die AQS-Mitarbeiter nicht nur den Kunden, sondern auch das Gesundheitsamt. Durch Spülungen gelingt es meist, den Keimen den Garaus zu machen. Halten sie sich hartnäckig, hilft eine Gefährdungsanalyse, um die Ursache aufzuspüren. Dazu arbeitet die AQS mit verschiedenen Partnern zusammen.

Neben den Legionellen sind eine Vielzahl anderer Parameter für die Laboranten von Interesse. Sie untersuchen Proben aus Trinkwasser, Abwasser, fließenden und stehenden Gewässern sowie Hausbrunnen hinsichtlich ihrer Bestandteile, auf die Qualität und mögliche Schadstoffbelastungen. So tragen die AQS-Mitarbeiter dazu bei, dass das wichtigste Lebensmittel in bester Qualität zur Verfügung steht und gleichzeitig das Grundwasser langfristig untersucht wird.

maxpress/Barbara Arndt