Matthias Habich zeigt Charakter

Der bedeutende deutsche Schauspieler erhält den Ehrenpreis „Goldener Ochse“ für seine Darstellungen

In „Waffenstillstand“ aus 2009 spielt Matthias Habich den Arzt Alain Laroche und beschließt in einer 24-stündigen Feuerpause, mit einer Niederländerin dringend benötigte Hilfsgüter von Bagdad nach Falludscha zu transportieren
In „Waffenstillstand“ aus 2009 spielt Matthias Habich den Arzt Alain Laroche und beschließt in einer 24-stündigen Feuerpause, mit einer Niederländerin dringend benötigte Hilfsgüter von Bagdad nach Falludscha zu transportieren, Fotos: BETA Film, T&

Schwerin • Er ist ein Schauspieler mit Charaktergesicht. Seine Rollen erweckt er auf der Kinoleinwand, im Fernsehen und auf Bühnen zum Leben. Und Matthias Habichs Schauspielkarriere dauert bereits fast 60 Jahre lang an. Die Filmlegende erhält den diesjährigen Ehrenpreis „Goldener Ochse“ des FILMKUNSTFESTs MV – und zwar am 3. September im Filmpalast Capitol. Zudem wird er in einer Hommage geehrt.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Matthias Habich einen der beliebtesten Charakterschauspieler unseres Landes ehren dürfen. Sein ausdrucksstarkes Gesicht, seine markante Stimme, sein oft hintergründiges Spiel bereichern jeden Film, in dem Matthias Habich zu sehen ist“, sagt der künstlerische Leiter des FILMKUNSTFESTs MV und ergänzt: „Er hat mit den wichtigsten deutschen Regisseurinnen und Regisseuren zusammengearbeitet – darunter übrigens auch ostdeutsche Filmemacher wie Frank Beyer, Rainer Simon, Andreas Kleinert und Thomas Brasch.“

Matthias Habich wurde 1940 in Danzig geboren und ist in Hamburg aufgewachsen. Nach seinem Schauspielstudium an der staatlichen Hochschule für Musik und Theater und Aufenthalten in New York und Paris spielte er Bühnenrollen in vielen deutschen Städten und in der Schweiz. Sein Kinodebüt „Der Fangschuss“ von 1976, ein Klassiker von Volker Schlöndorff, ist Teil der Hommage des FILMKUNSTFESTs MV.

Matthias Habichs Filme auf dem Festival

Es zeigt weitere herausragende Werke aus Habichs Filmografie, zum Beispiel seinen zweiten DEFA-Film „Der Fall Ö.“ von Rainer Simon. Besonders eindringlich ist seine Darstellung des Literaturwissenschaftlers Viktor Klemperer in der Nazi-Zeit. Zwei Folgen von „Klemperer – ein Leben in Deutschland“ werden im Rahmen der Festivalwoche zu sehen sein. Ein weiterer Leinwanderfolg ist die Oscar-prämierte Bestseller-Verfilmung „Nirgendwo in Afrika“. Dafür erhielt Matthias Habich 2002 den Deutschen Filmpreis in Gold als Bester Nebendarsteller.

Mit „Waffenstillstand “ von Lancelot von Naso brillierte er 2009 in einem emotionsgeladenen Kriegsdrama. Im Spielfilmwettbewerb ist außerdem Habichs aktuelle Produktion „Prinzessin“ von Peter Luisi vertreten, die in der Schweiz und der Ukraine gedreht wurde. Noch mehr über Matthias Habich sowie Infos zu den Spielzeiten und Tickets gibt es auf www.filmkunstfest.de. Die Preisverleihung und das Werkstattgespräch mit Knut Elstermann sind die Gelegenheit, Matthias Habich zu erleben.

maxpress/Janine Pleger