hauspost-Editorial August: Lutz Nieke

Lutz Nieke, Werkleiter der Schweriner Abwasserentsorgung (SAE)

Lutz Nieke, Werkleiter der Schweriner Abwasserentsorgung (SAE)
Lutz Nieke, Werkleiter der Schweriner Abwasserentsorgung (SAE), Foto: maxpress

Liebe Leserinnen und Leser,

8.500 Todesopfer forderte ein Choleraausbruch in Hamburg im Jahr 1892. Ursache waren katastrophale Zustände in der Abwasserentsorgung. Die Residenzstadt Schwerin wiederum hatte bereits neun Jahre zuvor, am 1.Januar 1883, in einem „revidierten Statut“ die Entsorgung von Abwasser geregelt – das war die Geburtsstunde der Schweriner Abwasserentsorgung. Zwar muten die Festlegungen aus heutiger Sicht abenteuerlich an und es war ein weiter Weg bis zu unseren modernen Standards, aber: Der Anfang war gemacht.

Nach Jahrzehnten mit weniger guten Rahmenbedingungen konnten wir gerade die guten Voraussetzungen der vergangenen 20 Jahre schließlich für die Schweriner Abwasserentsorgung nutzen. Die SAE investiert jährlich zwischen vier und acht Millionen Euro in die Zukunft. Der Anlagenbestand wurde kontinuierlich erneuert. Die Eigenerzeugung von Energie wurde erweitert. Der Bau der Mischwasserspeicher in der Innenstadt wurde abgeschlossen. Die SAE hat in jedem der vergangenen 15 Jahre eine größere Regenwasserbehandlungsanlage gebaut. Als Folge hat sich die Wasserqualität unserer Seen für jeden sichtbar deutlich verbessert – ein großer Gewinn für unsere Stadt.

Der Betrieb der Anlagen für Schwerin und viele Gemeinden aus dem Umland erfolgt heute technisch sicher zu günstigen Kosten. Das alles haben wir in den vergangenen Jahren geschafft, ohne die Abwassergebühren zu erhöhen. Aber die Zeiten ändern sich auch für uns. Die Strompreise werden sich vervielfachen, die Zinsen für Investitionskredite steigen spürbar. Gesetzliche Verschärfungen, etwa bei der Entsorgung des Klärschlamms, entfalten ihre Wirkung. Die Entwicklungen im Bausektor sehen wir ebenfalls mit Sorge. Auch wir rechnen daher zukünftig mit einer Erhöhung der Abwassergebühren.

Dies alles sind Aufgaben, die ich im Herbst meinem Nachfolger übergeben werde. Für mich gehen dann 18 Jahre als Werkleiter der SAE zu Ende. Es war eine spannende und meistens schöne Zeit. Und auf die Dinge, für die zu wenig Zeit geblieben war, freue ich mich jetzt.

Mein herzlicher Dank gilt allen Kollegen, Geschäftspartnern, Politikern und natürlich unseren Kunden für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen. Bleiben Sie gesund und optimistisch!

Herzlichst, Ihr
Lutz Nieke