Von bunten Steinen bis Instrumentenbau
Kunstkita „Nandolino” feierte Sommerfest mit vielen Mitmachstationen
Paulsstadt • „Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt“, sangen die Kinder der Kita Nandolino lauthals zur Eröffnung ihres Sommerfestes am 7. Juli. Gemeinsam mit den Pädagogischen Fachkräften hatten sie den bekannten Klassiker von Pippi Langstrumpf nach ihrem Gusto umgedichtet. Was folgte, war ein kunterbuntes Fest mit allerlei kreativen und sportlichen Aktionen: Eltern, Kinder, Omas und Opas gestalteten mit Farbbomben eine Leinwand, vergnügten sich beim Yoga, Schminken, Bemalen von Steinen, Instrumentenbau, Theater spielen und ließen sich den Nachmittag mit rosa, grüner oder blauer Zuckerwatte versüßen.
Mit einem lauten Platsch landet die Farbbombe an der Leinwand und verwandelt sich in einen riesengroßen gelben Klecks. Eine blaue Ladung folgt sogleich und verpasst dem Gemälde ein paar grünliche Akzente. Mit Begeisterung und Schmackes pfeffern die Kleinen eine Bombe nach der anderen ins Ziel. „Das ist echt cool“, ruft der sechsjährige Theo begeistert und greift gleich ein weiteres Mal in den Farbeimer mit den bunten Geschossen.
So entsteht ratzfatz ein kunterbuntes Bild, das in der Kita einen ehrenvollen Platz finden wird. Übersäht mit Farbklecksen, erkunden die Kinder auch schon die nächsten Mitmachstationen. „Die Farbe ist wasserlöslich, geht problemlos wieder raus“, sagt Kitaleiterin Mareen Große lachend und ist froh, dass das Sommerfest wie geplant stattfinden kann, denn beinahe hätte der Regen einen Strich durch das liebevoll zusammengestellte Programm gemacht. Letztenendes wurde aus Sicherheitsgründen nur auf die zwei Hüpfburgen verzichtet, die dafür aber zu einem späteren Zeitpunkt Station in der Kita machen werden. „Wir freuen uns so sehr, dass wir mit den Kindern zusammen feiern können. Wir haben uns bewusst Aktivitäten ausgedacht, die unserem künstlerischen und musischen Schwerpunkt entsprechen”, sagt sie.
So zaubert Erzieherin Christina Haß, die in der Kita kreatives und bildnerisches Gestalten vermittelt, ihren Schützlingen mit Schminke regelrechte Kunstwerke auf das Gesicht „Ich bin eine Regenbogenfee“, verkündet die fünfjährige Mathilda stolz. An der Station gleich nebenan bemalen Mia und Emilia, beide sechs Jahre alt, Glückssteine, die sie auch für das „Drei gewinnt“-Spiel verwenden wollen. „Da muss man drei gleiche Linien haben“, erklären sie und zeigen auf die mit Klebestreifen angedeuteten Spielflächen aus jeweils neun Feldern im Quadrat. Hannah und Pauline, beide sechs Jahre alt, probieren sich an einer pantomimischen Szene. Als Prinzessin und Zauberin improvisieren sie fast eigenständig eine kleine Handlung. „Das macht ihr echt toll“, lobt Erzieherin Janine Kruse, die sich in der Kita um den Bereich Schauspiel und Theater kümmert. Drinnen baut Erzieher Johannes Ziebarth, der die musikalische Bildung zu seinem Steckenpferd erklärt hat und gemeinsam mit den Kindern schon das Drachenlied angestimmt hatte, ein Instrument. Leere Becher werden mit Reiskörnern gefüllt, bunt beklebt, mit Stoff undGummiband verschlossen und fertig ist eine kleine Rassel in Figurenform. Francie Dobe, die sich selbst und als Pädagogische Fachkraft der Bewegung und dem Tanz verschrieben hat, gibt eine kleine Yogastunde. Zwischendurch genossen alle gemeinsam das von den Eltern zusammengestellte bunte Buffet mit Papageien- und Schokoladenkuchen, Melonen, Äpfeln und vielen weiteren Leckereien.
So hatten alle trotz der unbeständigen Witterung einen schönen inspirierenden Nachmittag. Kitaleiterin Mareen Große verrät noch, dass zukünftig der Künstler Nando Kallweit, der aus beruflichen Gründen leider nicht am Sommerfest teilnehmen konnte, in der Kita aktiv sein wird. „Wir haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen und freuen uns sehr, dass Nando Kallweit unsere Kinder immer mal wieder künstlerisch begleiten wird. Schließlich ist er ja auch unser Namenspate und hat diese Kita als Kind auch selbst besucht.“
Die Kita Nandolino blickt bereits auf eine über 50-jährige Geschichte zurück. Als sie 1971 gegründet wurde, startete sie als Betriebskinderkrippe der Bezirksbehörde der deutschen Volkspolizei mit 54 Plätzen. Nach der Wende wurde sie in die kommunale Trägerschaft übergeben und verfügte bereits über 80 Plätze. Seit 2001 gehört die Einrichtung zur Kita gGmbH, wurde unter dem Namen „Pumuckl“ bekannt und widmet sich als „Nandolino“ nun ihrem künstlerischen Schwerpunkt.
Kita gGmbH/maxpress
Auf die Plätze, fertig, platsch – die Kinder der Kita „Nandolino“ werfen eine Farbbombe nach der anderen auf eine Leinwand und fertig ist ein selbstgestaltetes Gemälde, Foto: maxpress/Meike Sump