Bachelorstudium für mehr Wissen über die Praxis

Mehr Möglichkeiten nach der Ausbildung

Wer als Physio- oder Ergotherapeut in einer Praxis oder Klinik arbeiten möchte, kann den anspruchsvollen Beruf nach abgeschlossener Berufsausbildung und Staatsexamen ausüben.
Yasmin Feistner (l.) und Josi Haurenherm haben eine akademische Ausbildung, Fotos: mp

Schwerin • Wer als Physio- oder Ergotherapeut in einer Praxis oder Klinik arbeiten möchte, kann den anspruchsvollen Beruf nach abgeschlossener Berufsausbildung und Staatsexamen ausüben. Inzwischen steigt die Zahl derjenigen, die diese Fächer an der Uni studieren und mit einem Bachelorabschluss beenden.

Josi Haurenherm ist 22 Jahre jung. Weil sie gern mit Menschen im medizinischen Bereich arbeitet, stand ihr Berufswunsch Physiotherapeutin schon lange fest. Das hieß: Entweder die klassische Berufsausbildung in Schwerin oder das Studium in Lübeck. Da die junge Frau 2018 ihr Abitur in der Tasche hatte, entschloss sie sich für die Studienvariante an der Uni in Lübeck. „Mit dem Studium habe ich für meine berufliche Perspektive mehr Möglichkeiten gesehen. Ich könnte im Ausland arbeiten oder später noch den Masterabschluss draufsetzen und zum Beispiel in der Ausbildung arbeiten“, erzählt sie lächelnd.

Doch erstmal schreibt Josi an der Bachelorarbeit, die sie im August erfolgreich verteidigen möchte. Hat sie dann den Bachelor-Abschluss in der Tasche, will sie in Vollzeit Patienten des Reha-Zentrums helfen. „Mir macht es Spaß, Menschen mit neurologischen Problemen zu helfen. Im Studium habe ich gelernt, Patienten nicht nur entsprechend der Diagnose zu behandeln, sondern darüber hinaus die Therapie individuell anzupassen.“

Ähnlich sieht es auch Yasmin Feistner. Sie hat 2016 in Osnabrück ein duales Studium für Ergotherapie mit dem Bachelor abgeschlossen. „Dadurch habe ich gelernt, die therapeutische Art und Weise zu hinterfragen“, sagt Yasmin Feistner. „Ist sie optimal und passend für den Patienten und wenn ja – was könnte außerdem helfen, seine Alltagsfähigkeiten schneller zu verbessern und die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern?“ Fragen wie diese treiben die 31-Jährige in der Arbeit an. Zu ihrem Alltag gehört auch, sich mit aktuellen Studien zu beschäftigen und sich neues Wissen anzueignen.

„Öfter mal über den Tellerrand schauen ist auch wichtig“, sagt Yasmin und freut sich, dass es in ihrem Beruf immer frische Impulse und moderne Therapieformen gibt, die den Berufsalltag in Bewegung halten und die sie – durch verlässliche Studien abgesichert – in der Praxis anwenden kann. „Hinzu kommen immer neue Techniken in der Ergotherapie, die ebenfalls solides Wissen und Aufgeschlossenheit erfordern. Ich mag diesen Beruf, weil man nie stehen bleibt und man sich auch nach dem Bachelorabschluss immer weiterbilden kann“, sagt sie.

maxpress/Steffen Holz