Bahn frei für den Kinderschutz im Sport

Durch kostenlose Fortbildung zum Prozessberater zu mehr vorbeugenden Konzepten in Vereinen

Staatliche Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten integrieren Gewaltprävention per Gesetz längst in ihre alltägliche Arbeit. In ehrenamtlichen Bereichen wie Sportvereinen, Kinder- oder Jugendgruppen hingegen ist das Thema bisher wenig verankert.
Ein moderierter „Schutzkonzept-Prozess“ verankert den Kinderschutz in Sportvereinen und macht sie umso mehr zu sicheren Orten für Kinder und Jugendliche, Foto: pixabay

Schwerin • Staatliche Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten integrieren Gewaltprävention per Gesetz längst in ihre alltägliche Arbeit. In ehrenamtlichen Bereichen wie Sportvereinen, Kinder- oder Jugendgruppen hingegen ist das Thema bisher wenig verankert. Das möchte die Kontaktstelle Kinderschutz mit einem zielgerichteten Seminar ändern.

Durch die Kooperation mit dem Landesfußballverband und dem Landesturnverband Mecklenburg-Vorpommern hat sie die Idee entwickelt, eine Schulung zu initiieren, die Ehrenamtliche zum Prozessberater für die Entwicklung von Schutzkonzepten in Sportvereinen ausbildet. Teilnehmer lernen, wie sie Organisationsstrukturen dabei unterstützen, Leitlininien zu erarbeiten. Eine anfängliche Risiko- und Potenzialanalyse und Moderationstechniken spielen dabei genauso eine Rolle wie Ansprechpartner und einen Verhaltenskodex zu definieren.

Absolventen begleiten interessierte Vereine und führen durch entsprechende Workshops und Abstimmungsrunden. Für Vereine ist der Weg zum eigenen Schutzkonzept kostenfrei. Prozessberater im Einsatz hingegen honoriert der Kinderschutzbund mit einem Stundensatz von 25 Euro, finanziert aus Spendengeldern der Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland 2021“.

„Wir sprechen vor allem Personen an, die sich aus ihrer inneren Haltung heraus für Gewaltprävention begeistern“, so Maria Dahlke, Ansprechpartnerin bei Kont(i)Ki, die das Projekt in den vergangenen eineinhalb Jahren auf den Weg gebracht hat. „Nur so haben sie auch die Motivation, das Thema in die Breite zu tragen. Der eigene berufliche Hintergrund ist nebensächlich. Jeder, der Lust hat, kann den Job machen“, bekräftigt sie. Auch die Fortbildung selbst ist kostenlos und findet in Schwerin statt – an den Wochenenden vom 11. bis 13. November sowie vom 2. bis 4. Dezember. Zwei erfahrene Referenten vom Kinderschutzbund Sachsen und Baden-Württemberg übernehmen die fachliche Leitung. Anmeldungen nimmt Kont(i)Ki ab sofort entgegen.

Unabhängig von dem Kurs sensibilisiert Maria Dahlke Trainerinnen und Trainer einmal im Monat donnerstags von 18 bis 20 Uhr zu den Themen Kinderschutz und Gewaltprävention in ehrenamtlichen Strukturen. Interessierte können sich für weitere Informationen unter (0385) 479 15 69 gerne an die Kontaktstelle Kinderschutz wenden.

maxpress/ms