Gute Beratung hilft Menschen mit Handicap
Integrationsfachdienst unterstützt im Beruf und gibt Tipps bei der Jobsuche auf dem ersten Arbeitsmarkt
Schwerin • Wer auf Jobsuche ist, schaut im Netz und in den Tageszeitungen, welche Stellenangebote aktuell zu finden sind. In vielen Bereichen werden Arbeitskräfte und Fachleute gesucht. Wie sieht es jedoch aus mit Menschen, die eine körperliche oder geistige Behinderung haben? Ohne fremde Hilfe eine entsprechende Beschäftigung zu finden, ist für die Betroffenen ein Problem. Hier unterstützt der Integrationsfachdienst der AWO.
Die Einrichtung ist einer von vier Diensten im Land, die sich um das berufliche Fortkommen von Menschen mit seelischer, geistiger oder körperlicher Einschränkung engagieren. Die Integrationsfachdienste (IFD) unterstehen dem Integrationsamt des Landes MV. In Schwerin ist die AWOSoziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg der Träger des IFD. Im Bereich Vermittlung kümmern sich Jutta Nehls und Rita Schumann sowie ihre Kolleginnen um den beruflichen Wechsel. „Wenn sich die Gesundheit des Klienten verschlechtert, oder die Anforderungen im Job nicht mehr passen, werden wir aktiv“, sagt Jutta Nehls.
Sollte ein Jobwechsel anstehen, berät das Team beim Erstellen oder Verbessern der Bewerbungsunterlagen und der Suche nach einer neuen Tätigkeit. So konnte der Fachdienst im vergangenen Jahr elf Menschen bei der Arbeitssuche unterstützen, 41 Männer und Frauen wurden durch gezielte Unterstützung der Expertinnen beim Erhalt des Arbeitsverhältnisses begleitet.
Die erfahrenen Sozialpädagoginnen kümmern sich im Fachbereich „Übergang Schule - allgemeiner Arbeitsmarkt“ auch darum, junge Menschen aus den Schulen mit Förderschwerpunkten in Schwerin und Westmecklenburg in den ersten Arbeitsmarkt zu bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Mitarbeiterinnen im ständigen Austausch mit Arbeitgebern, um Beschäftigungsverhältnisse für junge Erwachsene mit mehr Förderbedarf zu finden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der AWO-Einrichtung ist das Fallmanagement. „Wenn jemand mit einer psychischen Erkrankung eine medizinische Rehabilitation abgeschlossen hat, kann er durch unsere Einrichtung ein halbes Jahr lang beraten werden, um wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren“, sagt Jutta Nehls. „Diese Maßnahme wird jeweils von der Klinik des Patienten beantragt und von uns erbracht.“ Zusätzlich zu den umfangreichen Aufgaben und Leistungen des Integrationsfachdienstes kommen die allgemeinen Anfragen per Telefon oder E-Mail. Ungefähr 300 Nachfragen zu Fachthemen, wie zum Beispiel der Beantragung des Grades einer Behinderung , der Antragstellung für Fördermittel oder der Realisierung von innerbetrieblichen Umsetzungen beantwortete das Team des IFD im vergangenen Jahr.
Darunter waren auch immer Fragen von Arbeitgebern. Persönliche Beratungen erfolgen nach Terminabsprache in den Büros in der Wismarschen Straße 183-185 in Schwerin, bei Arbeitgebern vor Ort oder in Einzelfällen auch beim Ratsuchenden zu Hause. Aktuell sucht der Fachdienst Verstärkung durch Sozialpädagogen.
maxpress/Steffen Holz