Therapie von acht bis halb drei

Onkologische Tagesklinik behandelt nichtstationäre Patienten

Obwohl es manchmal turbulent zugeht, nehmen sich Schwestern und Ärzte deshalb viel Zeit für persönliche Gespräche“, erzählt Wandschneider.
V.l.n.r.: Rita Beckmann, Martina Großmann und Ulrike Bremer bereiten die Therapien für ihre Patienten vor, Foto: Helios

Schwerin • Christel Wandschneider und Bernd Jagutzki sind beide 62 Jahre alt. Beide haben Lungenkrebs. Christel Wandschneider ist seit drei Jahren in der onkologischen Tagesklinik der Helios Kliniken Schwerin in Behandlung, Bernd Jagutzki seit knapp einem Jahr.

„Der Anlass ist natürlich nicht schön. Obwohl es manchmal turbulent zugeht, nehmen sich Schwestern und Ärzte deshalb viel Zeit für persönliche Gespräche“, erzählt Wandschneider. Seit 8 Uhr ist sie an diesem Tag bereits im Haus, hat Blut abgenommen bekommen und mit den Ärzten über den Verlauf ihrer Krankheit gesprochen. Die Patienten in der Tagesklinik werden engmaschig überwacht, normalerweise sind die beiden alle drei Wochen einen Tag vor Ort.

„Bei Auffälligkeiten nimmt sich sofort jemand Zeit“, betonen sie. Auch an schlechten Tagen werde man nicht einfach alleine gelassen. Dafür möchten sie den Mitarbeitern der Station großen Dank aussprechen. Untereinander kennen und unterstützen sich die Patienten ebenfalls – wie eine Selbsthilfegruppe.

Mehr Aufnahmen als vorher

„In die Tagesklinik kommen Patienten, die nicht stationär aufgenommen werden müssen, aber regelmäßig im Krankenhaus untersucht werden“, erklärt Ulrike Bremer. Sie arbeitet seit 17 Jahren in der Pflege der Tagesklinik und mag den vertrauten Umgang untereinander. Da die onkologische Versorgung während der Corona-Zeit unvermindert weiterging, hatte sie mit ihrem Team in dieser Zeit viel zu tun. „Die Krebspatienten aus allen Fachbereichen des Hauses kamen weiterhin zu uns.

Teilweise waren es sogar mehr als sonst.“ Die Patienten kämen oft über mehrere Jahre, so Schwester Ulrike. Das Verhältnis untereinander sei wie bei einer Familie. „Wir wissen viel über unsere Patienten – Hochzeiten, Todesfälle, Geburtstage in der Familie, schöne und schlechte Tage. Aber umgekehrt gilt das genauso.“

Helios/ph