Wenn das Hobby der Beruf ist

Schwerin • Dass der 51-Jährige ein erfolgreicher Unternehmer ist, sieht man ihm nicht an. Manchmal trägt er die langen Haare offen, mal zum Zopf gebunden. Er kommt in Motorradjacke und ohne Krawatte auf Empfänge und redet geradeaus. Und er liebt, was er tut. Holger Hempel erzählt mit leuchtenden Augen vom Start in die Selbstständigkeit vor 25 Jahren in seinem Heimatdorf Wakenstädt bei Gadebusch.

Da, wo 1712 die größte Feldschlacht Deutschlands ausgetragen wurde, schickte sich der gelernte Elektromonteur und spätere Handwerksmeister an, mit dem Vertrieb von Fax- und Kopiergeräten für sauberen Druck und zuverlässigen Nachrichtenaustausch zu sorgen. Seine eigene Büroausstattung war damals allerdings spartanisch.

„Ich hatte 1997 noch nicht mal einen Computer und habe meine Rechnungen noch auf einer Bildschreibmaschine getippt“, erinnert sich Holger Hempel lachend. Sein erster Kopierer für das heimische Firmenbüro in der Garage stammte vom Recyclinghof in Dorf Mecklenburg, aber funktionierte. „Viel wichtiger war damals der ISDN-Anschluss mit der Möglichkeit der Rufumleitung auf mein Mobiltelefon, denn in meiner Branche muss man immer erreichbar sein“, sagt der quirlige Unternehmer. Damit begann die Aquise und mit ihr kamen die Aufträge aus Gadebusch und Umgebung.

Als die Firmengarage durch die Mengen angelieferter Geräte, Tonerpatronen und Papierkartons überquoll, entschied sich Holger Hempel dafür, größere Räume und personelle Verstärkung zu suchen. Eine alte Fabrikhalle in der Industriestraße sollte der neue Firmensitz werden. Als er seinem Vater davon erzählte, riet der seinem Sohn vom Kauf ab. „Und genau danach habe ich den Notar angerufen und die marode Halle gekauft“, erzählt Holger Hempel in seiner typisch verschmitzen Art.

Mit Hilfe von vielen Freunden und schweißtreibenden Arbeiten entstand der jetzige Firmensitz mit einer Größe von 900 Quadratmetern für Werkstatt, Lager und Büro. Sein Unternehmen zählt heute 16 Mitarbeiter und betreut 2.000 Kunden. Ein wenig erinnert der Firmensitz auch an ein Museum. Warum? Das ist eine andere Geschichte. Fortsetzung folgt.

maxpress/Steffen Holz

Holger Hempel
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