Lokalfernsehen stellt sich Herausforderungen

TV Schwerin sucht den richtigen Weg bei der Berichterstattung

Es ist Krieg am Rande Europas – in einer Pandemie. Die Energiepreise steigen. Das Land bereitet sich auf die Aufnahme von Geflüchteten vor. Es gibt nachts noch Frost, wenn auch die Tage schon wärmer sind.
Ob bei der Demo oder im Corona-Testlabor, TV Schwerin berichtet über die Sorgen der Menschen in der Stadt, Fotos: TV Schwerin

Schwerin • Es ist Krieg am Rande Europas – in einer Pandemie. Die Energiepreise steigen. Das Land bereitet sich auf die Aufnahme von Geflüchteten vor. Es gibt nachts noch Frost, wenn auch die Tage schon wärmer sind. Die Digitalisierung verändert unser Leben. Und die Klimakatastrophe droht nicht mehr nur, sondern sucht uns heim. Die Gemüter sind erhitzt. Die Gesellschaft zeigt sich in vielen Fragen uneinig. Was macht ein lokaler Fernsehsender, wenn die aktuelle gesellschaftliche Lage klimatisch, politisch, wirtschaftlich und auch psychologisch komplizierter wird?

TV Schwerin fragt sich und seine Zuschauer: Wie macht der Sender gutes lokales Fernsehen in schwierigen Zeiten? Die Anhäufung von Krisen kann Angst machen. Das ist menschlich und hat ja auch einen Zweck. Nur ist Angst kein guter Ratgeber, schon gar nicht in aktuellen Medien. Sich als Journalist Sorgen zu machen ist natürlich.Wichtig ist dabei, dass daraus eine Handlung wird, die die Sorgen der Zuschauer aufnimmt.

„Manchmal frage ich mich dennoch: Wieviel erhöhte Wachsamkeit brauchen wir jetzt? Und merken wir es, wenn uns die Sorgen vom Tun abhalten? Wieviel Aufmerksamkeit geben wir als Fernsehen den Bedrohungen? Wieviel dem Alltag und dem schönen Leben?“, fragt TV Schwerin- Chefredakteur Thomas Böhm. Keines der akuten Krisen-Themen kann ein lokaler oder regionaler Sender ausblenden, wenn er dicht an den Sorgen und Interessen der Menschen, der Zuschauerinnen und Zuschauern sein will. Und das muss er, sonst hat er keine.

Eine gute Balance zwischen notwendiger Warnung vor den Bedrohungen, Berichterstattung in den einzelnen Krisen und einem bewussten Abwenden vom Starren auf das Grauen als eigener Schutz und (psychischer) Hygiene ist eine tägliche Herausforderung, der sich TV Schwerin stellt. Eine Antwort könnte in der Resilienz liegen, ein immer öfter gebrauchtes Wort, das Widerstandskraft, oder Widerstandsfähigkeit bedeutet. Wer resilient ist, zerbricht nicht und lässt sich auch nicht unterkriegen in scheinbar erdrückenden Situationen.

Ja, heute zu leben ist nicht ungefährlich. Und ja, es ist manchmal viel verlangt, es ist komplex und schwierig, widerstandsfähig zu sein. Gemeinsam mit mit den Zuschauern bekommt der Sender das hin. TV Schwerin ist für die Menschen in der Stadt und im Umland da und an deren Seite.

„Laden Sie uns ein, zu berichten! Reden Sie mit uns! Zeigen Sie sich! Lassen Sie die Nachbarn und andere teilhaben an Ihren Erfolgen! Zeigen Sie uns, was Sie bewegt! Geben Sie uns Ihre Geschichten mit auf den Weg!”, ermuntert Thomas Böhm die Schweriner. Schwierige Zeiten haben es in sich. Was eine Stadt, was eine gute Nachbarschaft, auch die von Stadt und Umland, ausmacht, ist der Zusammenhalt. Dieser Zusammenhalt macht stark. TV Schwerin ist mit dabei.

TV Schwerin/Andreas Beck