Neue Gasturbinen erhalten
Schlüsselkomponenten für mehr Effizienz und weniger Emissionen eingebracht
Schwerin • Seit Anfang 2021 befindet sich das Heizkraftwerk Schwerin- Süd im Umbau. Nach dem Einbau des Hochdruck-Heizkondensators im Januar folgte am 10. März 2022 das Herzstück: Zwei neue Gasturbinen steigern bald die Effizienz des im umweltschonenden Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren Strom und Wärme erzeugenden Kraftwerks und mindern seine Emissionen.
Die je 70 Tonnen schweren, baugleichen Turbinen waren Anfang Januar von Long Beach, Kalifornien, nach Zeebrügge in Belgien verschifft und von dort auf jeweils knapp 40 Meter langen Schwerlasttransportern nach Schwerin gebracht worden. Die beiden Packages, wie die fest in riesigen Containern verbauten Turbinen genannt werden, sind mit ihren Maßen von etwa fünf Metern Höhe und Breite sowie einer Länge von rund 15 Metern noch deutlich größer als herkömmliche Überseecontainer. Mit einem 400 Tonnen schweren Spezialkran wurden sie auf Schwerlastrollen gesetzt und in das eigens für sie an der Fassade geöffnete Kraftwerksgebäude manövriert.
René Tilsen, Leiter des Kraftwerks, erläutert die Neuzugänge: „Mit den beiden neuen Gasturbinen haben wir die beste Wahl im Hinblick auf Preis/Leistung getroffen. Die Modelle vom Typ Solarturbines TITAN250 ermöglichen uns sehr niedrige Emissionswerte und einen überdurchschnittlich hohen elektrischen Wirkungsgrad. Zudem können sie anteilig bis zu zehn Prozent Wasserstoff verbrennen.
Ihr Einbau ist ein gewichtiger Grund dafür, dass wir nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen Anfang 2023 eines der modernsten und effizientesten Erdgaskraftwerke der Welt betreiben werden.“ Effizienz rauf, Emissionen runter Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Josef Wolf ergänzt: „Die Versorgungssicherheit in Verbindung mit zukunftsgerichtetem Handeln sind elementare Leitlinien für uns. Wichtige Meilensteine auf dem Weg der Senkung unserer CO2-Emissionen sind beispielsweise die Modernisierung unseres Heizkraftwerks, der Bau der Geothermieanlage in Lankow, der langfristige Betrieb der Biogasanlage sowie der Ausbau unserer Photovoltaikanlagen.“
SWS/Julia Panke