Endlich live statt nur im Chat

Schwerin • Schüler aus Finnland, Polen, Kroatien, Portugal und Lettland treffen sich derzeit erstmals im Rahmen des Europa- Projekts „Erasmus+“ in Nummela, Finnland – und das seit Ende Februar. „Ganz schön mutig“, ließe sich da mit Blick auf Reisedatum und Temperaturanzeige sagen. Denn für das erste Treffen der fünf Länderdelegationen im Rahmen des aktuellen europäischen Projektes an der Neumühler Schule ging es in die Kälte.

Als es am 28. Februar losging, interessierte die Schüler allerdings weniger das Wetter, sondern vielmehr das erste persönliche Treffen mit ihren „Kollegen“ aus den anderen Ländern. Denn bislang war das nur via Chat am Computer möglich gewesen. Die Schüler der Klasse 10a der Neumühler Schule Schwerin haben Großes vor: Trotz der Corona-Einschränkungen begann am 1.12.2020 das Europa-Projekt zu Schulpartnerschaften. Damit nimmt die Neumühler Schule bereits zum vierten Mal seit 2004 an einem länderübergreifenden Projekt teil – immer zu verschiedenen Themen.

Trotz aller Möglichkeiten digitaler Kommunikation sind es gerade die persönlichen Begegnungen und direkten Kontakte mit den Partnerklassen, die den jungen Menschen das Zusammenwachsen in Europa bewusstwerden lassen. Das derzeitig laufende Projekt steht unter dem Motto „Arts now and before“, welches gemeinsam mit Schülern aus den Partnerländern bearbeitet wird. Die Bereiche Theater, Design, Film, Literatur und Darstellende Kunst werden samt der innewohnenden Potenziale bearbeitet.

Die Schüler wohnen dazu noch bis zum 6. März in Nummela bei finnischen Gast- familien und beschäftigen sich insbesondere mit dem Thema Film als Kunstrichtung. Dabei präsentieren alle Vertreter einen historischen Blick auf die Entwicklung des Bewegtbilds im eigenen Land. Dies wurde bereits zuhause vorbereitet. Vor Ort erstellen die Schüler derzeit eigene Filme in gemischten Gruppen der beteiligten Länder – das alles natürlich auf Englisch.

Ein solches Europa-Projekt führt junge Menschen verschiedener Nationalitäten näher zusammen, schafft Toleranz und Gemeinschaftssinn und sorgt für interkulturelle Erfahrungen sowie Sprachkompetenz. „Die Reise ins Gastland ist dafür ein unerlässlicher Baustein“, so die Leiterin der Neumühler Schule, Nadja Richter. „Die Erfahrungen aus vorigen Europa-Projekten zeigen, dass diese persönlichen Eindrücke bei den Schülern und Lehrern über Jahrzehnte präsent bleiben.“

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