Jeder hat ein besonderes Talent und wird gebraucht

Daniel Scharf bringt Engagement und vor allem Freude ein

Dass Daniel Scharf mal mit Menschen arbeiten würde, hätte er sich früher nie vorstellen können. Der gebürtige Sachse ist eigentlich Maurer von Beruf. Doch ein Ereignis veränderte sein Leben radikal – so kam der fröhliche Mann zu seinem Ehrenamt.
Daniel Scharf (l.) und Regine Schwarz (2.v.l.) haben im Gespräch mit der Freiwilligenkoordinatorin Heike Winkler ( Foto unten), ihr passendes Ehrenamt in der Begleitung von Menschen mit Behinderung gefunden, Fotos: Kathleen Altus

Schwerin • Dass Daniel Scharf mal mit Menschen arbeiten würde, hätte er sich früher nie vorstellen können. Der gebürtige Sachse ist eigentlich Maurer von Beruf. Doch ein Ereignis veränderte sein Leben radikal – so kam der fröhliche Mann zu seinem Ehrenamt.

Durch einen schweren Verkehrsunfall verlor Daniel Scharf seinen rechten Arm. Lange Krankenhausaufenthalte und Reha folgten. Der Weg zurück ins Leben war schwer. „Nach meinem Unfall habe ich von allen Seiten so viel Hilfe erfahren. Das hat mich verändert. Nur durch den Zusammenhalt im Freundeskreis und die Unterstützung in der Familie bin ich wieder auf die Beine gekommen“, erzählt er rückblickend. Beruflich suchte er in dieser Zeit erfolglos nach einer erfüllenden Aufgabe. Als Daniel Scharf 2015 dann nach Schwerin zog, wollte er sich einfach irgendwo sinnvoll einbringen, hatte aber keine konkreten Erwartungen.

Umso überraschter war er nach seinem Anruf bei den Dreescher Werkstätten von der positiven Reaktion der Freiwilligen-Koordinatorin Heike Winkler: „Jeder, der Freude am Umgang mit Menschen hat, wird bei uns gebraucht. Und jeder bringt ein anderes Talent mit, das hilfreich ist“, sagt Heike Winkler und ergänzt: „Eine pädagogische oder heilpädagogische Fachausbildung ist überhaupt nicht notwendig, um sich bei uns ehrenamtlich zu engagieren!“ Genau dieses Engagement und vor allem Freude bringt Daniel Scharf ein, wenn er mit Menschen mit Behinderung arbeitet. Er hat sich für vielfältige Aufgaben entschieden: Beispielsweise begleitet er als Einzelbetreuer einen jungen Mann zum Arzt oder zur Musikschule. Einer seiner liebsten Einsatzbereiche ist der Freizeitclub mit festen Gruppen wie Line-Dance, Bowling oder Disko. Daniel Scharf steckt alle mit seiner guten Laune an.

Gemeinsam mit Regine Schwarz sorgt er auch als Freizeitbegleiter von Bewohnern der Wohnstätte Querstraße für Abwechslung. „Wir wollen ihn nicht mehr missen, weil er die Menschen mit seinem herzlichen Wesen bereichert,“ beteuert Heike Winkler. Heute ist der 47-Jährige zufrieden und in seiner Wahlheimat angekommen. Er schwärmt: „Ich bin echt happy. Das Ehrenamt verbindet mich mit Schwerin. Ich bereue keine Sekunde.“

Dreescher Werkstätten/Friederike Stegemann