Fahrstunden im Elektrobus
Erster elektrisch betriebener Bus Deutschlands mit Fahrschulausstattung ist beim Nahverkehr im Einsatz
Schwerin • Vorhang auf heißt es zu einer besonderen Premiere, und zwar in Bezug auf den Führerscheinerwerb für Busse: Während die Verkehrsbetriebe der Republik bisher nur Dieselfahrzeuge zu Fahrschulzwecken zugelassen haben, macht Schwerin seine „Chauffeure“ nun im Elektrobus fit für den Job. Hierzu forderte der NVS den Hersteller Mercedes Benz auf, einen zwölf Meter langen Niederflurbus mit Elektroantrieb und kompletter Fahrschulausrüstung zu liefern.
Damit treibt das Unternehmen das Thema Elektromobilität konsequent weiter voran. Bereits 2020 hatte es eine eigene Bus- und LKW-Fahrschule für die hausinterne Ausbildung von Fachkräften im Fahrbetrieb und für umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen gegründet. Seither kümmern sich zwei Fahrlehrer um ihre Aspiranten. Wie viele Pflichtstunden diese absolvieren müssen, hängt davon ab, welche Fahrerlaubnisklassen sie schon besitzen und wie lange der aktuelle Führerschein gültig ist. Auch Quereinsteiger, die sich gesundheitlich eignen, können bei entsprechenden Stellenbesetzungen berücksichtigt werden.
Wie in einem Auto hat auch im neuen E-Bus Sicherheit allerhöchste Priorität. Bremse, Spiegel sowie Fahrpedal sind parallel auch für den Fahrlehrer eingebaut. Ein zusätzlicher Sitz lässt sich für Übungsfahrten per Steckprinzip leicht auf der Beifahrerseite montieren. Im Ernstfall bringt ein „Notausknopf“ das Fahrzeug schnell zum Stehen. Außerhalb der Lehrstunden ist der insgesamt vierte elektrisch betriebene Bus des NVS regulär im Linienverkehr auf den Straßen der Landeshauptstadt unterwegs.
„Ich freue mich, in einem modernen, innovativen Unternehmen zu arbeiten. Ausbildung und nachhaltige Technik vereinen sich in diesem E-Fahrschulbus und stellen mit die Weichen für die Zukunft des Nahverkehrs in der Landeshauptstadt“, so Geschäftsführer Wilfried Eisenberg.
maxpress/Meike Sump