Das Ei liegt auf Platz Eins
Das Ranking der meistgekauften Bioprodukte ist erstaunlich
Schwerin • Wie viele Erzeugnisse mit dem zertifizierten Bio-Siegel landen wirklich im wöchentlichen Einkaufskorb der Schweriner? Es sind weniger als gefühlt. Tatsächlich haben im vergangenen Jahr 38 Prozent aller Verbraucher angegeben, häufig oder ausschließlich Bioprodukte zu kaufen – so das Ergebnis einer Umfrage des Bundesernährungsministeriums, die sich wohl auch auf Schwerin runterbrechen lässt. In 2022 hat sich fast jeder Zweite vorgenommen, häufig Biowaren zu kaufen.
Doch zwischen Absicht und Handeln klafft eine Schere. Der Prozentsatz der Einkaufsmengen von Produkten aus ökologischer Erzeugung bewegt sich bisher im einstelligen Bereich. An den Wurst- und Fleischtheken kaufen die Schweriner nur 1,6 Prozent ihrer Lieblingswurst in Bioqualität. Bei Käse wurden drei Prozent gemessen, bei Brot 4,1 Prozent. Die Top Drei des Bio-Rankings beginnen mit 9,2 Prozent bei Speiseöl, Platz Zwei geht mit 10 Prozent Markanteil an die Milch und des Schweriners liebstes Produkt ist das Ei: 14,1 Prozent aller gekauften Eier stammen von Hühnern aus biologischer Aufzucht.
Ein Grund, warum nicht noch mehr Mecklenburger zu Bioprodukten greifen, ist der höhere Preis. Biomilch,-kartoffeln oder -eier zu erzeugen, bedeutet mehr Aufwand. Jeder, der Lebensmittel auf biologische Weise herstellt, muss sich der jährlichen ÖKO-Kontrolle stellen. Sowohl im Pflanzenanbau als auch in der Tierhaltung sind die Erträge geringer als in der konventionellen Landwirtschaft. Um dies auszugleichen, müssen diese Produkte teurer verkauft werden. Wer auf Nachhaltigkeit setzt, Transportwege von Nahrungsmitteln gering halten und beim Einkauf etwas für die Landwirte in der Gegend um die Landeshauptstadt tun möchte, kauft regionale Produkte.
Regionalität sagt allerdings nichts über den Herstellungs- und Verarbeitungsprozess von Lebensmitteln aus. Bioprodukte hingegen erzählen nur eingeschränkt über ihre Herkunft. Generell sind deutsche Lebensmittel durch die hohen Standards sicher. Wer die Möglichkeit hat, kauft beim Direktvermarkter rund um Schwerin. Hier kann sich der Kunde häufig den Betrieb anschauen und sich ein Bild von moderner Landwirtschaft machen.
maxpress/sho