Vorhang auf für den Kinovormittag

Im Netzwerk für Menschen wird bei verschiedenen Gelegenheiten gemeinsam gelacht und geweint

Beim eigenen Kino erleben die Bewohner Kultur, Gemeinschaft und kognitive Förderung
Beim eigenen Kino erleben die Bewohner Kultur, Gemeinschaft und kognitive Förderung, Foto: Netzwerk für Menschen

Schwerin • Man nehme einen Projektor, einen Film, Snacks und Getränke und fertig ist das Kino für die Bewohner vom „Haus Lewenberg“. Doch es ist nicht nur ein reines Filmerlebnis, das die Mitarbeiter vom Sozialen Dienst anbieten. Hier entsteht Gemeinschaft, wie sie die Senioren früher bei Familienzusammenkünften erlebt haben und die nach wie vor wichtig für sie ist.

Bevor sie mit der Vorführung startet, erzählt Karin Ristau vom Sozialen Dienst dem Publikum wissenswerte Geschichten rund um den jeweiligen Film. Weihnachten ist zwar schon vorbei, doch der heutige Film passt zum winterlichen Wetter: Es gibt „Die Weihnachtsgans Auguste“, ein Kultwerk der DDR. Vor allem alte Filme sind hier beliebt. Eine Seniorin freut sich: „Den habe ich schon oft gesehen, aber ich finde ihn immer noch toll.“ Eine andere Dame bekommt glasige Augen. Erinnerungen kommen bei ihr hoch. Sogar ein ehemaliger Filmvorführer ist unter den Bewohnern, der aus seinem Leben berichtet: „Ich habe 40 Jahre lang Filme in Schwerin, Parchim und Rostock gezeigt. Die Kinder waren immer neidisch auf mich.“ Dann heißt es „Film ab“ für 83 Minuten. An anderen Kinotagen werden Märchen, Heimatgeschichten oder auch schon mal ein Auftritt des Landespolizeiorchesters gezeigt. Mit dem eigenen Kino kommt ein Stück Kultur in das „Haus Lewenberg“ und die kognitiven Fähigkeiten der Senioren werden gefördert. Wer mit ihnen ebenfalls in Filmereignisse eintauchen und eigene Geschichten mit ihnen erleben möchte, kann sich für die Mitarbeit beim Sozialen Dienst bewerben – einfach online auf www.netzwerk-fuer-menschen.de.

Sophia Vortmann