Gemeinsam werden viele Probleme gelöst

Auch während der Coronazeit stellen sich die Familienhelfer den besonderen Herausforderungen

Ein Teil des Teams der ambulanten Hilfen zur Erziehung, das sich in Zukunft noch vergrößern wird – v.l.: Heike Gadtsch, Sven Drewke, Sophie Heiselbetz und Bianka Hille
Ein Teil des Teams der ambulanten Hilfen zur Erziehung, das sich in Zukunft noch vergrößern wird – v.l.: Heike Gadtsch, Sven Drewke, Sophie Heiselbetz und Bianka Hille, Foto: maxpress

Schwerin • Die Zentrale der ambulanten Hilfe zur Erziehung liegt in der Wismarschen Straße 151. Die Teammitglieder der AWO-Einrichtung beraten hier die anliegenden Fälle und planen die individuellen Vorgehensweisen, um Schweriner Kindern und Familien zu helfen.

Die Impulse, einer Familie zu helfen, erreichen das Team der ambulanten Hilfen immer über eine sogenannte Fallanfrage des Jugendamtes. Darüber erfahren die Sozialpädagogen, wo es in der Familie „brennt“ und wo spezielle Hilfe nötig ist. Übernimmt das AWO-Team den Fall, wird ein spezieller Plan erstellt, der zur Unterstützung der Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder dient. „Die Hilfe dauert häufig mindestens ein Jahr“, sagt Heike Gadtsch, die Leiterin der Anlaufstelle. Das Angebot der Einrichtung besteht aus drei Säulen: Der klassischen Familienhilfe, dem Erziehungsbeistand und der Gruppenarbeit. Das große Ziel der Familienhilfe ist es, die Familien bei ihren individuellen Problemen und Anliegen zu unterstützen und zu begleiten. „Wenn sie es zulassen, können wir gemeinsam alle Probleme lösen“, sagt Heike Gadtsch. „Wenn zum Beispiel die alleinerziehende Mutter mit Vollzeitjob und mehreren Kindern sich den Herausforderungen des Alltags nicht gewachsen sieht, können durch gemeinsame Familienkonferenzen Ressourcen gefunden und Probleme gelöst werden.“ Ein weiteres Unterstützungsangebot ist die Erziehungsbeistandschaft. Diese bietet eine Hilfeform, speziell für Kinder und Jugendliche. Hierbei geht das Team auf die individuellen Bedarfe und Wünsche der Kinder ein. „Hierfür steht uns Zeit zur Verfügung, die insbesondere von Kindern selbst geplant und gestaltet wird. Das bedeutet nicht einfach ein gemeinsames Computerspiel, sondern eine kreative und aktive Freizeitgestaltung“, sagt Heike Gadtsch. Wichtig ist, dass die jungen Leute spüren, dass sie sich auf uns verlassen können, dass wir immer ansprechbar sind, dass sie uns vertrauen können.“ Das war während der Kontaktbeschränkungen sehr schwierig. Viele Treffen mussten online oder an der frischen Luft abgehalten werden. Seit über zehn Jahren treffen sich die Teammitglieder zur Gruppenarbeit mit Kindern beim gemeinsamen Kanufahren oder in der Outdoorgruppe. Beim Paddeln oder Karte lesen geht es immer um pädagogische Ziele wie Regelakzeptanz lernen, Verantwortung übernehmen oder einfach sportlich durchzuhalten.

Steffen Holz