Nachwuchs für die Langstrecke

Schwerin • Wer einmal zugestiegen ist, bleibt bis zur Endstation: Der NVS profitiert von einem treuen Mitarbeiterstamm und gehört wohl zu den Unternehmen mit einer der geringsten Fluktuationen überhaupt. Dennoch sieht sich auch ein begehrter Arbeitgeber irgendwann einer Reihe von Ruheständlern gegenüber. Dieser Herausforderung begegnet der kommunale Dienstleister mit der konsequenten Ausbildung der nächsten Generation.

„Seit 2018 bilden wir Elektroniker für Betriebstechnik aus. Zukünftige Fachkräfte im Fahrbetrieb können ihre Lehre seit 2020 bei uns absolvieren“, erläutert NVS-Personalleiterin Astrid Giese. Dabei greift sie auf die Kompetenz zahlreicher Meister zurück – zusätzliche Qualifikationen waren nicht nötig. So werden auch regelmäßig Schülerpraktika in der Bus- oder Schienenfahrzeugwerkstatt sowie in der Stromversorgung und Automatentechnik angeboten. Auszubildende zum Mechatroniker und Elektroniker der Stadtwerke Schwerin kommen ebenso einige Monate her, um ihr Handwerk zu erlernen. Der kaufmännische Bereich ist mittelfristig in Astrid Gieses Planung. Hier drängt das Nachwuchsproblem noch nicht so sehr. Lehrlinge beim NVS profitieren von einem „Rundum-Sorglos-Paket“. Der Haustarifvertrag sichert eine bessere Bezahlung als in anderen Städten, alle Fahrtkosten sowie Ausgaben für Ausbildungsmittel werden getragen. Für das laufende Jahr ist ab dem 1. September noch ein Ausbildungsplatz als Fachkraft im Fahrbetrieb zu vergeben. Und ab April sucht der Nahverkehr zusätzliche Straßenbahnfahrer. Nähere Informationen zu den Stellen sind auf der NVS-Internetseite abrufbar. Für junge Leute, die in Mecklenburg-Vorpommern eine Lehre machen oder zur Berufsschule gehen, ist online das Azubiticket erhältlich. Das ganze Jahr über können sie für 365 Euro alle Busse, Straßenbahnen, S-Bahnen, Nahverkehrszüge (2. Klasse) des Landes sowie die Rostocker Fähren nutzen – auch in ihrer Freizeit.

Meike Sump