Intensive Vorplanung für beste Qualität
Gesetzliche Vorgaben von Bund und Land haben Einfluss auf Bauvorhaben der WGS
Schwerin • Die Wohnungsgesellschaft Schwerin feiert ihr 30-jähriges Jubiläum und blickt dabei auf erfolgreiche Bauvorhaben zurück. Für kommende Projekte gilt es, genau zu planen und bei den Investitionen in die Wohnqualität der Mieter offizielle Vorgaben einzuhalten. Die hauspost sprach mit WGS-Geschäftsführer Thomas Köchig über die Planung 2022.
hauspost: Was steht für Sie im laufenden Jahr auf dem Programm?
Thomas Köchig: Wir bauen unser Projektmanagement aus und setzen auf intensive Vorplanung. Darauf legen wir großen Wert, denn besonders bei größeren Bauprojekten sind viele interne und externe Beteiligte eingebunden. Mit neuen Bauvorhaben halten wir uns etwas zurück. Bestehende Projekte laufen natürlich weiter – zum Beispiel erfolgt derzeit die Fertigstellung der Balkonanlagen in der Anne-Frank-Straße 5-10. In der Möwenburgstraße entstehen in diesem Jahr die ersten WGS-Wohnungen mit Reihenhauscharakter, auf die wir uns sehr freuen. Zudem befindet sich das Projekt „Quartier am Monumentenberg“ im letzten Teil der Planungsphase.
hauspost: Was passiert dort genau?
Thomas Köchig: Um eine vielfältige Mieterstruktur zu erhalten, revitalisieren wir das komplette Wohnquartier. In diesem Zusammenhang werden sechs Gebäude mit mehr als 200 Wohneinheiten umfassend modernisiert. Ziel ist es, dass sich die Bewohner stark mit ihrem Quartier identifizieren.
hauspost: Dennoch sind Sie bei neuen Bauvorhaben zurückhaltend. Welche Gründe gibt es dafür?
Thomas Köchig: Bei unseren Bauprojekten richten wir uns stets nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben. Diese werden sich mit der neuen Bundesregierung verändern. Aktuell wird ein „Klimaschutz-Sofortprogramm“ auf den Weg gebracht, das bereits ab 2023 greifen könnte. Dadurch werden möglicherweise Solardächer für Neubauten Pflicht, um nur ein Beispiel zu nennen.
Solche Vorgaben werden wir integrieren, um zeitgemäß zu bauen und Fördermöglichkeiten der KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau – optimal auszuschöpfen. Je weniger Energie ein Neubau verbraucht, umso höher ist die Förderung durch Bundesprogramme. Es ist unser Anliegen, weiterhin bezahlbaren Wohnraum mit hoher Qualität zu bieten.
hauspost: Spielen Vorgaben der Landesregierung ebenfalls eine Rolle?
Thomas Köchig: Ja, allerdings. Es gibt Anforderungen, die über die Landesbauordnung MV geregelt sind. Wir gehen davon aus, dass die geplanten Vorhaben der neuen Landesregierung Einfluss darauf haben werden – besonders im Hinblick auf Klimaschutz und Energieeinsparung. Daran wollen wir uns unbedingt orientieren, denn das ist die Grundlage für unsere Bauplanung.
hauspost: Welche Umstände bedenken Sie noch?
Thomas Köchig: Es ist bekannt, dass die Preise vieler Baustoffe derzeit kontinuierlich steigen. Das betrifft zum Beispiel Materialien wie Holz, Stahl oder Beton.
Die Preissteigerungen liegen in vielen Fällen über der aktuellen Inflationsrate. Diese Explosion bei den Preisen gefährdet den Wohnungsbau. Obendrein sind manche Materialien schwer oder gar nicht lieferbar. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, einige Bauvorhaben zu verschieben. Denn wir wollen sicher planen und bauen können – für bestehende und zukünftige Mieter der Wohnungsgesellschaft Schwerin.
Janine Pleger