hauspost fragt nach: Februar 2022

Wie kann man die städtischen Berufsschulstandorte besser vermarkten?

hauspost fragt nach im Stadthaus
hauspost fragt nach im Stadthaus, Foto: maxpress

Gert Rudolf – Fraktionsvorsitzender CDU/FDP

Die Berufsausbildung ist in den vergangenen Jahren bei uns im Land eher stiefmütterlich behandelt worden. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in nahezu allen Bereichen muss die Landesregierung hier mehr tun. Die beste Werbung für die Berufsschulstandorte sind attraktive Gebäude, eine moderne technische Ausstattung und motivierte Lehrkräfte. Die Investitionen in den Neubau der Beruflichen Schule in Lankow und den geplanten Neubau am Berliner Platz haben wir deshalb auf den Weg gebracht. Wir unterstützen auch künftig alle Initiativen, die der Verbesserung der Berufsschulangebote in der Landeshauptstadt dienen.

 

Gerd Böttger – Fraktionsvorsitzender DIE LINKE.

Die Berufsschulen der Stadt leisten einen wichtigen Beitrag bei der Ausbildung von dringend benötigten Fachkräften für die Wirtschaft. Die Werbung für die Ausbildung sollte durch die Betriebe, aber auch durch die Berufsschulen erfolgen. Besonders an den Gymnasien der Stadt sollte mehr über die berufliche Ausbildung informiert werden. Nicht jeder Abiturient muss studieren. Eine solide Berufsausbildung und ein späteres Studium sind eine gute Grundlage fürs Leben. Die Ausbildung von Berufsschullehrern ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Ausbildung.Ich fordere eine pädogogische Hochschule, auch für Berufsschullehrer.

 

Mandy Pfeifer – Fraktionsvorsitzende SPD

Das beste Argument zur Gewinnung von Berufsschullehrernachwuchs ist ohne Zweifel eine vernünftige Ausstattung der Schulen, vor allem technisch. Auch das tollste Marketing wird weder Pädagoginnen und Pädagogen, noch angehende Azubis vom Berufsschulstandort Schwerin überzeugen, wenn die Voraussetzungen für einen zeitgemäßen Unterricht nicht gegeben sind. Außerdem sehe ich eine Chance darin, dass Lehrende und Auszubildende gemeinsam an der Darstellung ihrer Berufsschule nach außen mitwirken, beispielsweise in sozialen Medien oder bei der Internetpräsenz der Schule.

 

Silvio Horn – Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger

Die Attraktivität von Standorten hängt von vielen Faktoren ab: Lage und Ausstattung der Berufsschule, zeitgemäße Unterrichtsformen, Bereitstellung digitaler Lernmedien, ausreichend pädagogische Mitarbeiter, fachliche Qualität und anderes. Zudem sollten Standorte für die Auszubildenden und Lehrkräfte mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein. Die Ausweitung des kostenlosen Nahverkehrs auch für Berufsschüler könnte Anreize schaffen. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler frühzeitig über die Möglichkeiten an den Berufsschulen informiert werden. Nützlich könnten dabei moderne Kommunikationskanäle sein.

 

Regina Dorfmann – Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Schwerin ist ein Oberzentrum und es muss im Landesinteresse sein, dass wir nicht mit den Landkreisen um Berufsschulstandorte konkurrieren müssen. Mit dem Neubau der Berufsschule Technik und dem geplanten Bau der Berufsschule für Gesundheit und Soziales sind wir auf dem richtigen Weg und profilieren uns als Standort für die berufliche Bildung. Um Lehrkräfte für diese Schulen zu gewinnen, müssen wir auf die Kampagnen des Landes vertrauen. Wir setzen auf eine gelingende Kooperation: Schwerin bietet attraktive Schulen und einen tollen Wohnort, das Land ist für die Arbeitsbedingungen der Lehrenden verantwortlich.

 

Petra Federau – Fraktionsvorsitzende AfD

Der Lehrermangel ist das Ergebnis einer jahrelang verfehlten Bildungspolitik. Lehrer kann man nicht einfach herbeizaubern. Daher müssen die Berufsschulen versuchen, für sich zu werben, sowohl bei Lehrern als auch Auszubildenden. Bei Letzteren ist die aktive Werbung an Regionalschulen und auch Gymnasien zielführend, idealerweise in Zusammenarbeit mit der IHK und der Handwerkskammer. Die Berufsschulen können auch als Mittler zwischen Schülern und Firmen, die nach Auszubildenden suchen, fungieren. Für die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen wie moderne Schulen sind die Landeshauptstadt Schwerin und das Land MV verantwortlich.