Baustelle Berufsschule nimmt stetig Form und Gestalt an

Großer Teil aus dem Gesamtbudget für Schul- und Hort-Infrastruktur fließt in die Bildungszentren

Andreas Ruhl ist Dezernent für Jugend, Soziales und Bildung, Foto: maxpress
Andreas Ruhl ist Dezernent für Jugend, Soziales und Bildung, Foto: maxpress

Schwerin • Als Schulträgerin unterhält die Landeshauptstadt 21 allgemeinbildende Einrichtungen sowie drei Berufsschulen. Lehr- und Lernbedingungen dauerhaft qualitativ hochwertig zu gestalten, ist fachlich und finanziell eine Mammutaufgabe. Schulgebäude und -anlagen, Turnhallen sowie Mobiliar wollen in Schuss gehalten, moderne Materialien bereitgestellt werden. Wegen ihrer überregionalen Bedeutung stehen derzeit die beruflichen Schulen im Fokus.

Mit dem Neubau der Berufsschule Technik in Lankow wurde das größte Schulbauprojekt der Stadt jüngst fertiggestellt. „Im Vergleich zu den Investitionsvorhaben von mehr als 100 Millionen Euro in Schulen und Hortbauten insgesamt nimmt der Neubau des Regionalen Bildungszentrums Technik mit seinem Investitionsvolumen von knapp über 30 Millionen Euro fast ein Drittel und damit den Löwenanteil ein“, erläutert Andreas Ruhl, Dezernent für Jugend, Soziales und Bildung. Als nächstes folgt die Berufsschule Gesundheit und Soziales, die sich momentan noch auf drei Standorte verteilt. Bereits beschlossen ist, mit Fördermitteln einen Neubau in Neu Zippendorf umzusetzen, der die Abteilungen Gesundheit, Sozialwesen und Gewerbe unter einem Dach vereint. Die Stadt rechnet mit Kosten bis zu 50 Millionen Euro. „Nicht nur schulische, sondern auch städtebauliche Aspekte spielten bei der Standortentscheidung eine Rolle. So fügt sich der Schulneubau in das Gesamtprojekt Neue Mitte – Neu Zippendorf ein und wird dem gesamtstädtischen Ziel der Aufwertung des Stadtteils und der Desegregation gerecht“, erklärt Manuela Gabriel vom Fachdienst Bildung und Sport der Landeshauptstadt. „Momentan erarbeiten wir eine Zeitschiene. Erste Planungsmittel können wir voraussichtlich für die Haushaltsjahre 2023/2024 veranschlagen“, so Gabriel weiter.
Dicke Bretter bohren möchte die Stadt perspektivisch auch für die Berufsschule Wirtschaft und Verwaltung – hier besteht mehr Flächenbedarf und die Digitalisierung soll ausgeweitet werden.
Unbestritten ist Schwerin mit drei staatlichen beruflichen Schulen von 20 in ganz Mecklenburg-Vorpommern, rund 4.650 Schülern (von insgesamt circa 29.000) und mehr als 200 Lehrkräften (von insgesamt rund 1.300) ein wichtiger Berufsschulstandort. Darüber hinaus bilden die hiesigen Berufsschulen in Landesfachklassen aus – einige Bildungsgänge werden nur hier angeboten. Am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum (RBB) Technik betrifft dies Vermessungstechnik und Feinmechanik, am RBB Wirtschaft und Verwaltung lernen Notarfachangestellte und Kaufleute für Verkehrsservice, das RBB Gesundheit und Sozialwesen bildet Medizinisch-technische Assistententen für Funktionsdiagnostik und Pharmazeutisch-technische Assistenten aus.

Meike Sump

Manuela Gabriel ist die Fachdienstleiterin für Bildung und Sport, Foto: SIS/Christoph Müller