Mehr Personal für berufliche Schulen weiterhin im Fokus

Bildungsministerium geht vielschichtig in die Offensive

Die Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung Simone Oldenburg
Die Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung Simone Oldenburg, Foto: Anne Karsten, pixabay, maxpress

Schwerin • Die Gewinnung von Lehrkräften ist auch an den beruflichen Schulen eines der wichtigsten Themen in der Bildungspolitik des Landes. Wie begegnet die Politik dieser Herausforderung? Die hauspost sprach mit Ministerin Simone Oldenburg – hier eine Quintessenz.

Jede fehlende Lehrkraft ist eine zu viel. Deshalb – und angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle – tut das Ministerium alles, um jede einzelne Stelle mit einer gut ausgebildeten Lehrkraft zu besetzen. Grundsätzlich ist es wichtig, beim Lehramtsstudium anzufangen. Die ab Wintersemester 2020/2021 eingeführten Kapazitätserhöhungen und Verbesserungen an der Hochschule Neubrandenburg und der Universität Rostock, wo Lehrkräfte für die beruflichen Schulen ausgebildet werden, greifen natürlich jetzt noch nicht.
Daher gilt es, die beruflichen Schulen als attraktiven Arbeitsplatz ins Bewusstsein der Bewerber zu bringen. Das Ministerium hat eigens für die beruflichen Schulen Maßnahmen und Anzeigenkampagnen entwickelt. Zum Beispiel gibt es im Karriereportal für den Schuldienst eine eigene Landing Page „berufliche Schulen“, die alle Infos auf einen Blick zusammenfasst, neue Erfahrungsberichte sowie auch spezielle Schulporträts für die Schweriner Schulen, wie zuletzt über die Social-Media-Kanäle der Lehrerwerbekampagne. Dazu gehören auch weiter verbesserte Bewerbungs- und Einstellungsverfahren, für die Simone Oldenburg sich einsetzen wird.
Andererseits hat das Land auf Seiten der Schulen für Entlastung gesorgt: Pro Jahr stellt es 2,9 Millionen Euro bereit, um Schulleitungen von Verwaltungstätigkeiten zu entlasten. An 17 beruflichen Schulen mit mehr als 500 Schülern sind Verwaltungsfachkräfte vorgesehen – von den 17 Stellen sind mit Beginn des Jahres 13 besetzt. Gleichzeitig muss die pädagogische Qualifizierung der Lehrkräfte im Seiteneinstieg weiter verbessert werden, das Referendariat für alle, auch in Teilzeit und berufsbegleitend, angeboten werden. Das alles sind kurzfristige Maßnahmen, um das Ziel zu erreichen, die Unterrichtsversorgung zu sichern und Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Bildung zu gewähren.
Die duale Berufsausbildung ist der zentrale Eckpfeiler der wettbewerbsfähigen Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Sie bietet jungen Menschen Chancen für ein erfolgreiches Berufsleben und ist wichtig für die Sicherung von Fachkräften. Auch deshalb wird das Ministerium ein „Zukunftsprogramm berufliche Schulen“ auflegen. Ziel ist, die Schüler-Lehrer-Relation in den beruflichen Schulen zu verbessern und eine zukunftsfähige Ausstattung sicherzustellen. Für diese Maßnahme werden aus dem Programm „Schule in MV – Aufbruch 2030: 1.000 Stellen besetzen, sichern, erweitern“ 150 Stellen eingesetzt. Das Netz der beruflichen Schulen wird landesweit gesichert, Ausbildungsgänge werden ausgebaut. Basis hierfür werden die Ergebnisse der vom Zukunftsbündnis beauftragten Studie zur Berufsschulstruktur in Mecklenburg-Vorpommern und das mit dem Landesausschuss für Berufsbildung abgestimmte Vorgehen sein.